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Als selbst ernannte Herren der Schöpfung hassen Menschen nichts mehr als Hilflosigkeiten, vor allem jene, in die sie geraten, wenn ihre vermeintlich besseren Einsichten und Absichten sich Uneinsichtigen nicht vermitteln lassen.
Jene unerträglichen Gefühle, die Eltern und jugendliche Kinder in deren Pubertät täglich aufs Neue erleiden, gehören dazu. Komplizierter wird es, wenn sich aber diese Ohnmacht nicht mehr mit verrückt spielenden Hormonen Jugendlicher erklären lässt, da alle Beteiligten Jahre über das Pubertätsalter weit hinausgewachsen sind.
Zudem empfinden wir Ohnmacht vor allem, wenn wir uns als Mensch gleichzeitig sowohl einsichtig als auch uneinsichtig empfinden, wenn wir zwar einsehen, aber nicht nach Vernunft und Einsicht zu handeln vermögen.
Besonders schmerzlich wird es, sobald diese uneinsichtig Einsichtigen zu den politischen und/oder gewinnträchtigen Machthabern unserer Gesellschaft gehören und vorgeben, nur das Beste für Bürgerinnen und Bürger, für Anleger und Sparer, Arbeitnehmer und Kunden zu wollen, auch wenn jeder ahnt, dass sie das Beste ausschließlich (oder wenigstens größtenteils) für sich behalten wollen.
Dem Wachstumswahn emotional und intellektuell erlegen, predigen diese Mächtigen den ohnmächtig Unterlegenen die Tugend des Sparens und des Verzichts, um das Eingesparte letztlich ihrem eigenem Reichtum und ihrer Macht einzuverleiben.
Wachstum und Gewinne sind für sie die Garanten, auf der Seite der Mächtigen zu sein. Mit dem Streben nach Macht und dem im Kapitalismus unabdingbaren Machtmittel Geld verbannen sie andere in ständig zunehmende Machtlosigkeit.
Nun sind allerdings genau diejenigen, die sich ohnmächtig ihrer Sucht nach Macht und Geld ausliefern, die eigentlich Ohnmächtigen. Macht macht bekanntlich süchtig und Sucht am Ende vor allem ohnmächtig. Nicht umsonst prophezeite Marx dem Kapitalismus, er werde sich zu Grunde richten. Überzeugte Wachstumsideologen sind durch ihr gieriges Streben nach Grenzenlosigkeit eingeschränkt. Sie sind kaum in der Lage, real vorhandene Grenzen zu akzeptieren, sind ständig auf der Suche nach Lücken, um Hindernissen auszuweichen, die ihrem Ziel im Wege stehen. Ihr Ziel heißt einfach nur Mehr. Mehr an Macht, mehr Anerkennung, mehr davon, der Einzige zu sein. Der Einzige, der an der Spitze steht und zu dem schließlich alle aufschauen, auch wenn er sich so weit von ihnen fern halten muss, dass sie ihn und seinen Besitz nicht mehr erreichen können. Hilflos ist er seiner Sucht nach mehr ausgesetzt.
Politiker geben sich gern volksnah (aber nicht populär).
Vorzugsweise spicken sie ihre Reden mit Beispielen aus dem Fußball. Bei Länder- und wichtigen Bundesligaspielen bevölkern sie die VIP-Tribünenplätze, bemühen sich um spontane Jubelausbrüche und, wenn nötig, um Trost spendende Interviews für die Verlierermannschaft. Hier ist man/frau dem Volk nah und doch nicht zu nah.
Hier fühlt sich der höhere Politiker in die ihm nicht mehr so bekannte Volksseele ein, um bei seinen Reden den richtigen emotionalen Ton zu treffen. Hier erlebt er unmittelbar mit, wie Spielerstars und Mannschaften Massen beeinflussen und der Beifall der Massen Mannschaften zum Sieg treibt. Ein Spiel ohne Publikum kann gar als Strafe verhängt werden, wenn sich die Mannschaft oder deren Anhängerschaft eines erheblichen Vergehens schuldig gemacht haben. Beide – Mannschaft und Fans sind dann kurzfristig auf Entzug, um beim nächsten Mal umso deutlicher zu spüren, wie schön es ist, auf einander angewiesen zu sein. Machthaber brauchen Beifall, ob nun beim Bad in der Menge, durch positive Umfrageergebnisse, Applaus der Parteigenossen, Zustimmung der Kunden oder Mitarbeiter oder durch Wiederwahl.
Doch keine Macht kann ohne Ohnmacht leben, ohne Ohnmächtige, die signalisieren, dass sie auf Macht verzichten, um sie scheinbar Mächtigeren zu überlassen.
Obwohl wir Bürger wissen, das Wachstum Grenzen hat, lassen wir uns dennoch von Wirtschaftsbossen und -politikern immer wieder von der Unverzichtbarkeit ständigen Wachstum als Grundlage für wachsenden Wohlstand überzeugen. Wie in einer „guten“ Alkoholiker-Ehe, trinkt der eine Partner und der andere Partner deckt dessen Trunksucht. Abhängig sind beide.
Aus Angst vor eigener Verantwortung und Wachstumsstau bemächtigen Bürger Macht missbrauchende Politiker. Dabei entsteht jene Co-Abhängigkeit der Bürger, die ihre Macht über sich selbst an vermeintlich Mächtigere abgeben.
Wer Wahlen als Machtabgabe versteht und sich für die Zeit der Wahlperiode politisch bewusstlos gibt, verdient eine Politik machtversessener Mandatsträger gegen sich und seine Interessen.
Jeder Suchttherapeut und jeder trockene Alkoholiker sowie cleane Drogensüchtige weiß es: Einem Süchtigen ist nicht zu trauen, wenn er Stoff benötigt. Er neigt zur Beschaffungskriminalität, zu Diebstahl, Betrug, Urkundenfälschung. Und auf Wahrheit kann er schon gar keine Rücksicht nehmen, muss er doch, koste es, was es wolle, an seinen Stoff kommen…
Und wenn der Stoff Macht heißt, ist es kaum ein Wunder, wenn wachstumsgeile, geldgierige und machtsüchtige Vorstandschefs, Mandatsträger und Bankbosse auf dem Weg nach Oben und nach Mehr korrupt werden und mit Falschaussagen ihre Karriere fortzusetzen versuchen.
Suchtgefährdete brauchen Grenzen, deren Einhaltung ständig kontrolliert werden muss. Demokratie_ ist Volksherrschaft. Und die kann von seinem Volk nicht sich selbst überlassen werden. Sie ist weder etwas für Abhängige noch für Machtsüchtige und Untertanen. Jeder vernünftige Bürger weiß das und ist dennoch häufig nicht in der Lage, nach jener Vernunft und Einsicht zu handeln.
Offenbar lebt die Menschheit in einem Käfig voller Narren, von denen lieber jeder glaubt, nicht darin gefangen zu sein.
Schauen wir auf Reiche Politiker. Wie sieht es in Deutschland aus?
Die reichsten Politiker in Deutschland sind oft Unternehmer oder Personen, die vor ihrer politischen Karriere bereits bedeutenden Vermögen angehäuft haben. Einige bekannte Beispiele für Politiker, die ein beträchtliches Vermögen besitzen oder besaßen, sind:
Karl-Theodor zu Guttenberg
Die genaue Höhe des persönlichen Vermögens von Karl-Theodor zu Guttenberg ist nicht öffentlich bekannt, da Privatvermögen oft privat bleiben und nicht offengelegt werden müssen. Nach seinem Rücktritt aus der deutschen Politik war zu Guttenberg in verschiedenen Bereichen tätig, einschließlich Beratungstätigkeiten, Vorträgen und anderen Geschäftsaktivitäten.
Michael Otto:
Obwohl er nicht mehr aktiv in der Politik tätig ist, war Michael Otto Mitglied der FDP und ist bekannt für sein Vermögen als Unternehmer. Er ist Teil der bekannten Otto-Gruppe, einem internationalen Handels- und Dienstleistungskonzern.
August von Finck:
Ein weiteres Beispiel ist August von Finck, der sowohl als Unternehmer als auch als Mäzen bekannt ist. Er war Mitglied der CSU und hatte ein beträchtliches Vermögen aus seinem Familienunternehmen, der Allianz.
Friede Springer:
Als Witwe von Axel Springer, dem Gründer des gleichnamigen Verlags, gehört Friede Springer zu den wohlhabendsten Personen in Deutschland. Sie ist zwar keine politische Akteurin im klassischen Sinne, aber durch ihre Rolle als Miteigentümerin des Springer-Verlags und ihr Engagement in verschiedenen Stiftungen hat sie auch politischen Einfluss.
Karl Albrecht Jr. und Theo Albrecht Jr.:
Die Söhne des Aldi-Gründers Karl Albrecht waren ebenfalls politisch aktiv und haben beträchtliche Vermögen aus dem Einzelhandelsimperium ihrer Familie geerbt. Es gibt sicherlich noch weitere Politiker mit erheblichem persönlichem Reichtum, aber diese Beispiele veranschaulichen, wie einige Politiker durch ihre Unternehmerkarrieren zu beträchtlichem Wohlstand gekommen sind.