Social Network mit facebook, twitter - echte Themen wie Gesundheit eher über LinkedIn
Es gibt Dienste, die für Persönlichkeiten und auch normale Personen im Netz eine Score Card kalkulieren. Der Kalifornische Dienst Klout kommt so zu dem Ergebnis, dass Justin Bieber einflussreicher ist als der Dalai Lama. Was fangen wir mit dieser Aussage an? Resigniert zurücklehnen und die viel beschworene Politikverdrossenheit siegen lassen? Nein, es gibt Hoffnung für Politik und Social Media. Denn das sind die realen Verhältnisse. Wenn wir nicht gerade die ZEIT lesen, werden wir von vielen Medien mit Unterhaltungsnachrichten berieselt. Wieso sollte es im Internet anders sein? Auch im Internet müssen sich politisch Interessierte ihre Nischen suchen: Und hier greift die Chance Social Sharing für größere politische Mitwirkung, nämlich Social Sharing. Wir können jeden Inhalt in unseren Netzwerken verteilen und kommentieren. Je nach individuellen Präsentationsgeschick können hier viele Personen mit politischen Themen erreicht werden, die sich vielleicht sonst niemals damit befassen würden. Social Sharing ist also in jedem Fall ein nützliches Instrument um die Bewusstseinsbildung auch von politischen Themen voran zu treiben.
Wohin mit den politischen Inhalten?
Eigene Auswertung des Kalifornischen Dienstes ShareThis zeigen, das Themen, die sich um Gesundheit, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik oder Finanzen drehen eher in LinkedIn oder per Mail geteilt werden, während alles rund um Unterhaltung in die Sozialen Netzwerke verteilt wird. Vielleicht hilft uns diese Erkenntnis weiter und wir tun das, was alle tun und teilen unsere politischen Inhalte in LinkedIn. Oder wir gehen neue Wege und teilen unsere Inhalte dort wo wir die Kontakte haben, die wir erreichen möchten. Warum nicht mal in einer Gruppe zum Thema Personalentwicklung über Mobbingopfer berichten und eine Diskussion zum Thema anregen?
Partizipation ist relevant, weil sie Vertrauen aufbauen kann und das Verstehen fördern. Nur wer versteht was passiert, kann sich engagieren und partizipieren. Wer ohnehin schon partizipiert, wird Social Sharing als effektives Kommunikationsmedium dankbar annehmen. Wer erst durch Social Media Kanäle mit Politischen Themen konfrontiert wird, ist auf der richtigen Welle um künftig auch selbst partizipieren zu können. Der gewählte Social Media Kanal hängt also vom jeweiligen Sender ab und kann je nach Thema variieren. Ein und dasselbe Thema kann auf verschiedenen Kanälen die Runde machen und oftmals virale Eigenschaften entwickeln. Als Beispiel sei hier die CSU Kampagne vom Januar gegen die Grünen genannt, die viral wurde – allerdings haben nicht die GRÜNEN den, von der CSU gewünschten Imageschaden einkassiert, sondern die CSU selbst.
Wer kurbelt die Kommunikationskette an?
Wir alle wissen, dass geteilte Inhalte von direkten Kontakten oder auch Kontakten zweiten Grades eher wahrgenommen werden als Nachrichten, dessen Sender, anonym erscheinen. Persönlichkeit punktet hier und verleiht politischen Themen einen neuen Reiz. Lange Zeit bevor Medienkanzler Gerhard Schröders 1999 seinen Auftritt bei Wetten, dass..? hatte, ist das Persönliche in der Politik angekommen. Social Media sorgt gepaart mit Persönlichkeit für eine optimale Verbreitung. Erst durch Social Media erfahre ich nämlich welche politischen Themen meine Freunde bewegen und was meine Freunde bewegt, bewegt mich womöglich auch.
Wollen wir aktive Personen erreichen und zur Mitwirkung an unseren Themen bewegen müssen wir knallhart rechnen. Denn einige Personen sind gleicher als andere.
US-Ticketanbieter Eventbride ermittelte vor einem halben Jahr, dass jeder geteilte Inhalt den ein Nutzer auslöst, 2,52 US-Dollar wert ist und elf Besuche generiert. Dieser Wert kann nur als Durchschnittswert gewertet werden und sagt wenig aus über den Wert eines bestimmten geteilten Inhaltes aus. Garantiert würde eine Empfehlung eines Inhaltes durch einen prominenten Meinungsführer weit mehr als elf Besucher generieren und je nach dem was die Besucher dann tun auch einen höheren Geldwert erzielen. Aber was tun die Besucher eigentlich? Empfehlen sie weiter? Werden Sie Fan? Treten Sie in den Dialog? Woher kommen die Besucher?
All diese Fragen können Social Sharing Dienste beantworten und verhelfen so dazu, das Ausmaß der Einflussnahme einzelner Personen im Internet messbar zu machen. Hier wollen einige Datenschützer ausgerechnet einen Riegel vorschieben und beispielsweise den Social Sharing Like-Button von Facebook auf deutschen Seiten aus Schleswig Holstein verbieten. Wer soll hier geschützt werden? Die, die gar nicht geschützt werden wollen? Oder sollen hier Meinungen von politischen Eliten vor Gegenargumenten geschützt werden?
Miriam Godau M.A. (spreadly.com)
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