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Eurobonds II
Ich werde diese Dinger jetzt Eurobons nennen, dann haben sie mehr Ähnlichkeit mit den widerlich süßen Schokobons oder mit den acrylamidverseuchten Kassenbons.
Wahlweise auch mit überzuckerten, klebrigen Bonbons, die man, einmal drauf getreten, ebenso schwer los wird wie Hundekacke.
Die Eurobons sind jetzt zunächst einmal vom Tisch, unter dem sie natürlich liegen bleiben, bis sich einer die Mühe macht, sie wieder hervor zu holen.
Das Hase und Igelspiel zwischen Finanzwirtschaft und Politik tritt in die nächste Runde ein, und ich überlasse es dem Leser zu entscheiden, wer der Hase und wer der Igel ist.
Jetzt hätte ich doch fast mein Lieblingsthema von Boetticher aus den Augen verloren. Der fadenscheinige Grund für seinen Rücktritt hat bereits eine Bezeichnung: „Lolita-Affäre“!
Die Weltliteratur wird gerne missbraucht, da kann man nichts gegen machen!
Jedenfalls hat das Kind jetzt einen Namen, was die ganze Chose nicht durchsichtiger macht.
Ich vermute, die CDU hat beim Nachfolger Jost de Jager heimtückisch die Strichelchen über dem „a“ weggelassen und das „ r“ am Schluss des „ de“, sodass der Name einen harmloseren Eindruck macht.
Ich werde die „Lolita-Affäre“ weiter verfolgen, zumal ich heute Morgen auf N 24 erfahren habe, dass noch weitere pikante Details aus von Boettichers Vergangenheit ans Licht gekommen sind.
Aber ich war ja bei der Finanzwirtschaft.
Wenn man als Einzelperson nicht mehr weiter weiß, bildet man ein Gremium, bestehend aus Leuten, die genau so wenig Ahnung haben, aber es macht sich halt besser.
Eine gemeinsame europäische Wirtschaftsregierung soll ins Leben gerufen werden, die sich dann aus Parteimitgliedern zusammen setzt, die nach den nächsten Wahlen, bei aller Liebe, nicht mehr sinnvoll unterzubringen sind.
Es wird also eine weitere europäische Sondermülldeponie geschaffen, die der Finanzwirtschaft das Fürchten lehren soll.
Ich erwarte zwar eher ausgeprägte Lachkrämpfe, was in meinen Augen auch schon ein Erfolg wäre, Hauptsache, die Hedgefond-manager sind für einen kurzen Moment abgelenkt.
Dann die verfassungsmäßige Schuldenbremse!
Haben die Amerikaner schon und, was es ihnen gebracht hat, haben die Börsen und die gesamte Weltwirtschaft angstschlotternd in den letzten Wochen verfolgen können.
Eine gemeinsame Steuer auf Finanztransaktionen wird ebenso viele Steuern einfahren, wie die Superreichen im Moment bezahlen.
Wir können uns also beruhigt schlafen legen, weil Angie und Nicolas alles im Griff haben, besonders im Würgegriff um den Hals des braven und redlichen kleinen Steuerzahlers.
Nach diesen Maßnahmen wird sich jemand nach den Eurobons unter dem Tisch bücken und sie, leicht angestaubt, wieder hervor holen.
Der Acrylamidgehalt der Bons wird sich bis dahin um das zig-fache erhöht haben, sodass sich ohne Schutzkleidung keiner in deren Nähe wagt.
Vielleicht die Grünen oder Die Linke, die sich nicht scheuen, in der Opposition jedes heiße Eisen anzufassen, es aber, in der Regierungsverantwortung, blitzschnell wieder fallen lassen.
Dann sind sie vier Jahre lang so damit beschäftigt, sich auf die malträtierten Finger zu pusten, dass sie nicht zum regieren kommen und sich im höheren Blödsinn wie dem Dosenpfand verirren.