Coitus interruptus bei "Super Kachelmann"
Gefühlte hundert Jahre Kachelmannprozess haben ein jähes Ende gefunden.
Worüber sollen sich Volk und Medien nun genussvoll aufregen?
Die Gerichtsshow ist vorbei und hinterlässt nur Verlierer. Kachelmann muss sich mit einem Freispruch zweiter Klasse begnügen, obwohl er nur die erste Klasse gewohnt ist. Der Verteidiger kann nicht mehr den Stand-up-Comedian geben und das Gericht lächerlich machen, derweil Staatsanwalt und Richter damit aufhören müssen, sich selbst zu beschädigen. Keine Interviews mehr von Halbdamen mit gewissen Boulevardblättern und die öffentliche Hinrichtung des Opfers kann nicht mehr schadenfroh fortgesetzt werden.
Alle bleiben quasi auf der Strecke!
Besonders auch die „breite Masse“, die von erregenden Sexskandalen nie genug zu bekommen scheint. Hauptverlierer hingegen ist das Wetter, das gnadenlos zuschlagen wird, weil es keiner mehr mediengerecht präsentiert.
Das hat ungeahnte Konsequenzen!
Die Trickkiste des Wetters ist gut gefüllt. Schneestürme im August, Tornados punktgenau in den Stadien während dort ein Spiel der Frauen-WM stattfindet. Regengüsse in die Spree lassen Berlin meterhoch in den Fluten versinken, was, näher betrachtet, eigentlich kein Verlust wäre. Bei der Deutschen Bahn muss sich das Wetter nicht allzu stark verausgaben; da reichen drei Schneeflocken, eine sanfte Frühlingsbrise oder sommerliche Temperaturen. Ein gewaltiger Sturm in Höhe der Windkraftanlagen wird deren Flügel rotieren lassen wie nie zuvor. Sie werden sich aus ihren Verankerungen reißen, in die Lüfte erheben und auf ewig in blauen Fernen verschwinden.
Wahrhaft apokalyptische Zustände!
Nur einer kann Deutschland noch retten!
Superkachelmann!
Blau gewandet, mit rotem Emblem auf der Brust wird er in alttestamentarischer Weise den Fluten Einhalt gebieten, die Stürme besänftigen und dafür sorgen, das weder ein zu kalt oder ein zu warm die Deutsche Bahn aus dem nicht vorhandenen Konzept bringt. Dafür wird er in Zukunft die Dienste der Deutschen Bahn kostenlos in Anspruch nehmen können, was kein sehr großer Anreiz ist, wie jeder Bahnkunde aus leidvoller Erfahrung weiß.
Holt Kachelmann zurück vor die Kamera!
Wenn er die lokale Klimakatastrophe gestoppt hat, bei der globalen aber versagt, können wir ihn immer noch einknasten.