Grüne sind an der Seite der Milchbauern – „Wachsen oder Weichen“ führt in eine Sackgasse
„Die Fixierung von Bundes- und Landesregierung darauf, die Bauern zu billigen Rohstofflieferanten zu machen, ist falsch. Das Prinzip „Wachsen oder Weichen“, das nur auf Weltmarktanteile und Dumpingexporte schielt, ist eine Sackgasse für Milchbauern, Verbraucher, Tiere und Umwelt. Notwendig sind intelligente und markgerechte Mengenregulierungsinstrumente. Nur durch eine deutliche Stärkung der Verhandlungsmacht auf Erzeugerseite können der Preisverfall durch Übermengen und das Höfesterben gestoppt werden. Die vom BDM vorgeschlagene Monitoring-Stelle ist dafür ein guter Ansatz“, so Eveline Lemke weiter.
„Wir fordern die Bundes- und Landesregierung auf, sich für eine strukturelle Stärkung der Erzeuger einzusetzen. Dazu gehören die Abschaffung der 3,5 Prozent-Beschränkung bei der Erzeugerbündelung, die länderübergreifende Ermöglichung von Zusammenschlüssen ebenso wie die bessere finanzielle Förderung von Erzeugerzusammenschlüssen in der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz und den Agrarprogrammen des Landes. Wir Grüne wollen zudem durch Investitionsförderung die Diversifizierung von Qualitätsprodukten und Vermarktung sowie die regionalen Wertschöpfung steigern. Dazu gehört der Ausbau stark nachgefragter Produkte wie der gentechnikfreien "fairen" Milch zu angemessen Erzeugerpreisen, z.B. auch in den Schulmilchprogrammen“, so Ulrike Höfken.
„In keinem anderen Bundesland ist die Grünlandfläche mit 7,1 % seit 2003 so stark geschrumpft wie in Rheinland-Pfalz. Dadurch wird die artgerechte und landschaftserhaltende Weidehaltung immer weiter zurückgedrängt. Von der Bundesregierung fordern wir, grünlandgefährdende Fehlanreize für die Biogasproduktion zu beseitigen. Auch die Landesregierung muss reagieren und eine Dauergrünland-Erhaltungsverordnung erlassen, die in mehreren Bundesländern bereits Wirkung gegen den Grünlandverlust gezeigt hat“, moniert Eveline Lemke.
„Auf EU-Ebene ist eine echte Agrarreform überfällig, die öffentliche Gelder an ökologisch und gesellschaftlich sinnvolle Leistungen wie Natur- und Landschaftsschutz, Artenvielfalt, Beschäftigungsquote, Tierschutz, Gentechnikfreiheit und hochwertige Qualitätsprodukte koppelt“, so Ulrike Höfken abschließend.