Alles ist relativ. Gemessen an den äußerst niedrigen Erwartungen hat der UN-Klimagipfel im mexikanischen Cancún am Ende Erstaunliches zustande gebracht. Gemessen an der Notwendigkeit, die Erwärmung der Erdatmosphäre zu stoppen, wurde nichts erreicht. 193 von 194 vertretenen Staaten bekennen sich zu der Einsicht, die Erderwärmung müsse auf zwei Grad begrenzt werden. Der Waldschutz soll verbessert und – in Anknüpfung an das bereits vor einem Jahr in Kopenhagen beschlossene Ziel – wollen die Industrieländer Geld in einen „Grünen Klimafonds“ einzahlen, aus dem Entwicklungsländer dabei zu unterstützen sind, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und sich klimafreundlich zu entwickeln.
Parallel wurde ein Fahrplan vereinbart, das Kyoto-Protokoll weiterzuentwickeln. Das alles ist kein bisschen konkret und vor allem völlig unverbindlich. Es soll lediglich die Grundlage für die nächste Klima-Konferenz in einem Jahr im südafrikanischen Durban sein. Die Delegierten waren vermutlich froh, überhaupt etwas beschließen und von einem Erfolg des Gipfels reden zu können. Einzig Bolivien war nicht zufrieden mit den Appellen.
Aus Gerd Kallweit: "2010 in Limericks - Ein Jahresrückblick"