Laufzeitverlängerungen
Worum geht es?
Über 1.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich mittlerweile an einer ailingaktion beteiligt, die sich an Frau Merkel wendet. Die Menschen haben auf Postkarten Ihre Wünsche zur zukünftigen deutschen Stromproduktion an Frau Merkel weitergeben. Sie wählten zwischen Laufzeitverlängerungen, Beibehaltung des Atomkonsenses oder sogar einem schnelleren Ausstieg aus der Atomenergie. Die Postkarten werden täglich in steigender Anzahl an Frau Bundeskanzlerin Merkel geschickt. Am 17. Juni wurden 16 Postkarten an Frau Merkel gesandt. Mit jeder Sendung informieren die Umweltorganisationen das Kanzleramt über markante Zahlen und Daten aus dem Bereich Erneuerbare Energien oder Kernkraft.
Begeisterte Teilnahme
Mittlerweile sind über 1.000 Postkarten eingetroffen. Mehr als 3.000 weitere Postkarten sind unter Bürgern und Umweltorganisationen verteilt. Fast alle Menschen fordern eine konsequente und schnelle Förderung der Erneuerbaren Energien und wollen den Atomkonsens wie geplant beibehalten oder sogar einen schnelleren Ausstieg aus der Kernenergie. Nach vorsichtigen Schätzungen der Teilnehmer stehen hinter den Aussagen der Menschen zusätzlich über 13.000 Bekannte, Freunde und Verwandte. Dabei wurden übertriebene Schätzungen nicht berücksichtigt. Die Aktion wurde initiiert von Energie in Bürgerhand, Mütter gegen Atomkraft, projekt21plus und WECF.
"Natürlich haben wir auf Veranstaltungen auch Bürgerinnen und Bürger, die abwinken und sagen, bei dieser Bundeskanzlerin lohne sich das gar nicht mehr und die Stimme der Menschen würde sowieso nicht gehört. Es gibt aber auch viele Menschen, die noch Hoffnung haben. Manche geben sich sogar richtig Mühe und schreiben noch kurze Texte oder bemalen die Karten. Im Moment haben wir genügend Postkarten, um bis Ende Juli Post an Frau Merkel zu senden. Viele Menschen warten auf Antwort. Bisher kam noch keine Reaktion. Das legt die Vermutung nahe, dass die Volkspartei CDU/CSU langsam die Nähe zu ihrer Bürgerschaft verliert." meint Trudel Meier-Staude von projekt21plus.
Relevante Zahlen von Nummer 12 bis 17
Jeden Tag bekommt Frau Merkel einen Brief mit relevanten Fakten passend zur Postkartenanzahl.
Folgende Informationen erreichten die Bundeskanzlerin vom 11. bis zum 17. Juni:
12 Karten für 0,12 Prozent
Laut der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) kommt es in einem deutschen Atomkraftwerk während einer Betriebszeit von 40 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,12 % zum Super-GAU. Dabei ist menschliches Versagen noch nicht eingerechnet.
13 Karten für 13
Fordern Sie Ihr Schicksal nicht heraus.
14 Karten für 14 Prozent
Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten deutschen Bruttostromverbrauch soll im Jahr 2020 mindestens 30% betragen. Zu diesen 30% fehlen uns gerade mal 14%. Wenn die derzeitige Regierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht massiv ausbremst, ist das leicht zu erreichen. Der Bundesverband Erneuerbare Energien geht in einem vorsichtigen Szenario von 47% Erneuerbaren Energien bis 2020 aus, wenn der Weg wie in den letzten Jahren fortgesetzt wird.
15 Karten für 15,39 Cent
Im September 2009 zahlten die Stromverbraucher im Schnitt 15,39 Cent pro kWh Strom aus Erneuerbaren Energien. Weht viel Wind ist der zu zahlende Durchschnitt niedriger, denn Wind ist der Kostensenker unter den Erneuerbaren Energien.
Teilt man diese 15,39 Cent auf, dann bleibt gar nicht mehr so viel Unterstützung, die wir für die Erneuerbaren Energien zahlen. Rechnet man die 15,39 Cent gegen die positiven Seiten der Erneuerbaren Energien, wie preissenkender Effekt auf der Strombörse, weniger Rohstoffimport oder Steuereinnahmen aus den 300.000 Arbeitsplätzen (ganz zu schweigen von den vermiedenen Folgekosten) machen die deutschen Bürger eigentlich ein Plus-Geschäft.
16 Karten für 16. Juli 1979
Uranbergbau hinterlässt Millionen Tonnen radioaktive Rückstände in flüssiger Form, die sogenannten Tailings. Am 16. Juli 1979 bricht bei der Churchrock Mine in New Mexico ein Damm. 370.000 Kubikmeter radioaktives Wasser und 1.000 Tonnen kontaminiertes Sediment verseuchen großräumig die Weidegründe um den Rio Puerco. Für die vor allem von der Schafzucht lebenden Navajos war dies eine Katastrophe. Fleisch und Wolle waren aufgrund der radioaktiven Verseuchung unverkäuflich, viele Tiere verendeten, die Menschen haben mit starken gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Alle Briefe an Frau Merkel stehen auf der Webseite www.nein-zu-atomkraft.de als Download zur Verfügung.
Für Fragen steht Ihnen Frau Trudel Meier-Staude (089-35 65 33 44 oder 0177-598 33 97) von projekt21plus gerne zur Verfügung.