Überblick
Sorkozy: Recht auf Atomtechnologie
Bei der Eröffnung einer OECD-Konferenz zur Nutzung der Atomenergie in Paris hat der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Montag (8. März) wieder einmal eine weltweite Renaissance der Atomenergie gefordert. Frankreich sei bereit, seine Erfahrungen mit dieser Technik mit anderen Ländern zu teilen. Um den Klimawandel einzudämmen, "brauchen wir die zivile Nutzung der Kernkraft wie auch die erneuerbaren Energien. Wir brauchen beides", sagte der französische Präsident.
Dabei dürften auch Entwicklungsländer nicht ausgeschlossen werden, so Sarkozy. Er wandte sich gegen die "egoistische" Auffassung der Industriestaaten, wonach arme Länder kein Recht auf Atomtechnologie hätten, weil sie nicht die Sicherheit gewährleisten könnten. Damit schließe man jene vom Fortschritt und einem besseren Leben aus, "die ohnehin schon nichts haben". Zugleich machte er aber Nordkorea und dem Iran dieses Recht streitig.
Fell warnt vor Hochsicherheitsrisiko
Diese Pläne werden von den deutschen Grünen auch wegen "des wachsenden Internationalen Terrorismus" abgelehnt. Wegen der "von neuartigen Waffensystemen" ausgehenden Gefahr für Atomkraftwerke sei das "mehr als verantwortungslos".
Sarkozys Pläne seien somit einerseits ein Hochsicherheitsrisiko, andererseits förderten sie die Energieabhängigkeiten einiger Länder drastisch, "obwohl beide Probleme mit heimischen Erneuerbaren Energien gelöst werden könnten", so Fell. Besonders abenteuerlich sei, dass nun auch ausgerechnet Israel mit dem Bau von Atomreaktoren im eigenen und in Nachbarländern seine Verwundbarkeit drastisch verschärfen wolle.
Regierungsinitiative für die deutsche Solar- und Windenergiebranche
Fell kritisiert, dass die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Debatte keine Position bezieht. Angezeigt sei "eine ähnlich offensive Regierungsinitiative für die deutsche Solar- und Windenergiebranche", meint Fell.
Während sich Sarkozy als aktiver Verkaufsmanager seiner maroden Atomwirtschaft gebe, riskiere die schwarz-gelbe Bundesregierung derzeit mit drastischen Vergütungskürzungen die technologische Vorreiterrolle Deutschlands in der Solarwirtschaft zu verlieren. "Damit wird nicht nur ein große Chance für die exportorientierte Branche der Erneuerbaren Energien verpasst, sondern eben auch für eine sicherere Welt", so Fell.