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"Wie immer friedlich"

Über 70 Ostermärsche der Friedensbewegung

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Der Bundesausschuss Friedensratschlag wehrt sich gegen Medienberichte, die die Proteste der Friedensbewegung gegen die NATO-Kriege als unfriedlich darstellen. "Wenige Tage nach den Aktivitäten der Friedensbewegung anlässlich des NATO-Gipfels in Baden-Baden und Straßburg geht die Friedensbewegung wieder auf die Straße: Zum Teil mit denselben Themen und wie immer friedlich", betont der Sprecher des Friedensratschlags, Peter Strutynski. Indirekt widerspricht Strutynski sehr deutlich dem Tenor vieler Medien, die schon im Vorfeld der NATO-Proteste dazu tendierten, die Friedensbewegung als gewaltbereit zu diskreditieren. Strutynski betont: "Mehrere Tausend Friedensdemonstranten haben hier, auf der deutschen Seite des NATO-Gipfel-Ereignisses, friedlich am baden-württembergischen Ostermarsch teilgenommen." Und er ruft dazu auf, an den mehr als 70 Ostermärschen der Friedensbewegung in diesem Jahr teilzunehmen.


Nach den Ostermärschen des vergangenen Wochenendes beim NATO-Gipfel und in Potsdam folgt am heutigen Dienstag (8. April) eine Kundgebung der Friedensinitiative in Suhl (Thüringen), gefolgt von der Osteraktion in Erfurt am Donnerstag. Wenige Ostermärsche werden am Karfreitag abgehalten (Bruchköbel, Biberach).

Dann folgen den Angaben zufolge viele Demonstrationen am Samstag, unter anderem in Ansbach, Augsburg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Duisburg, Düsseldorf, Erlangen, Gelsenkirchen, Hannover, Kiel, Leipzig, Mainz, München, Ramstein, Rostock, Saarbrücken, Würzburg und Zwickau. Sonntags gehen Menschen in Essen und Köln auf die Straße. "Der größte Ostermarsch an diesem Tag wird erfahrungsgemäß in Fretzdorf stattfinden, wo jährlich mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger gegen die geplante Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Bombenabwurfplatz der Bundeswehr ("Bombodrom") demonstrieren", so Strutynski. Erst vor kurzem habe das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg dem Verteidigungsministerium die Nutzung untersagt und der Bürgerinitiative "Freie Heide" Recht gegeben. Berlin halte dennoch an der Absicht fest, das Areal militärisch zu nutzen.

Am Ostermontag gehen die Ostermärsche mit weiteren Demonstrationen und Abschlusskundgebungen zu Ende. So etwa in Bochum und Dortmund, Chemnitz, Frankfurt, Gummersbach, Hamburg, Kassel, Landshut, Magdeburg, Stendal, Müllheim und Nürnberg.

Strutynski: Die NATO hätte längst aufgelöst werden müssen

Das Hauptthema der diesjährigen Ostermärsche ist die NATO. "In fast allen Aufrufen wird die Existenzberechtigung der NATO in Frage gestellt, die längst hätte aufgelöst werden müssen, nachdem ihr 1991 der äußere Feind abhanden gekommen war", meint Strutynski. "Die Umwandlung der NATO in ein reines Interventionsbündnis mit globaler Reichweite wird ebenso kritisiert wie der von ihr stimulierte gigantische Rüstungswettlauf." 70 Prozent der 1,3 Billionen US-Dollar, die das Militär weltweit pro Jahr ausgebe, gingen auf das Konto der NATO-Staaten.

Viele Ostermarschaufrufe knüpfen darüber hinaus an den Aktivitäten der Friedensbewegung gegen den Afghanistan-Krieg an. Für die Friedensbewegung sei dieser Krieg ein "Desaster für die Besatzungsarmeen" und eine Katastrophe für das asiatische Land. "Die angeblich neue Strategie der NATO wird als Rohrkrepierer enden, weil sie daran festhält, den Krieg militärisch zu gewinnen", so Strutynski. Die USA schicke zusätzliche Soldaten an den Hindukusch und Deutschland werde - wenn auch zögernd - den Wünschen der USA nach Erhöhung des eigenen Beitrags entsprechen.

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