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China, Iran, Saudi-Arabien, Pakistan, USA

Zahl der Hinrichtungen 2008 angestiegen

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Die Zahl der Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr weltweit angestiegen. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hervor. Mindestens 2390 Menschen seien 2008 hingerichtet und 8864 Menschen zum Tode verurteilt worden, teilte die Organisation mit. Im Jahr 2007 wurden 1252 Menschen hingerichtet und 3347 zum Tod verurteilt. Trauriger Spitzenreiter sei nach wie vor China.


Allerdings sei die Todesstrafe weltweit auf dem Rückzug, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Weltweit haben demnach 138 Staaten die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft oder wenden sie in der Praxis nicht mehr an. Im vergangenen Jahr haben Argentinien und Usbekistan die Todesstrafe aus den Gesetzbüchern verbannt, in Europa werden Hinrichtungen nur noch in Weißrussland praktiziert. "Die Welt rückt näher in Richtung weltweiter Abschaffung," betonte Oliver Hendrich, Anti-Todesstrafen-Experte bei Amnesty International in Deutschland. "Doch jede Hinrichtung ist eine zu viel und noch sprechen zu viele Staaten, oft nach unfairen Strafprozessen, Todesurteile aus."

Für einen Großteil der Hinrichtungen sind nach Angaben von amnesty international einige wenige Staaten verantwortlich. Allein in China seien 2008 mindestens 1718 Menschen getötet worden - 70 Prozent aller vollstreckten Todesstrafen weltweit. Die Dunkelziffer liege "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich höher." Im Iran wurden 346 Menschen hingerichtet. Es folgen Saudi-Arabien mit 102 vollstreckten Todesstrafen, Pakistan mit 36 und die USA mit 34.

"Die Todesstrafe ist eine grausame, erniedrigende und in höchstem Maße unmenschliche Strafe. Enthaupten, Erhängen, Erschießen, Steinigen, der Elektrische Stuhl und die Giftspritze haben im 21. Jahrhundert keinen Platz," so Hendrich.

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