Die Theologie-Professoren Burkard Porzelt, Sabine Demel und Heinz-Günther Schöttler hatten die Petition im Januar veröffentlicht. Darin lehnten sie die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft durch Papst Benedikt XVI. ab. Das "antimodernistische Traditions- und Wahrheitsverständnis", Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit der Priesterbruderschaft seien unvereinbar mit dem "jüdisch-christlichen Hauptgebot der Nächstenliebe" und stünden im Gegensatz zum Zweiten Vatikanischen Konzil, schrieben die Theologen.
Bereits Mitte Februar hatte der Regensburger Bischof Müller die Initiatoren dazu aufgefordert, sich binnen 14 Tagen von der Petition zu distanzieren, indem sie sich schriftlich beim Papst entschuldigten. Obwohl Müller mit "weiteren Schritten" gedroht hatte, war das Ultimatum ohne Einigung verstrichen.
Medienberichte, denen zufolge Müller den Professoren mit einem Entzug der Lehrerlaubnis gedroht hatte, wies der Sprecher des Bistums, Jakob Schötz, allerdings zurück. "Das wäre der 'worst case', aber es gibt ja auch noch andere Disziplinarmaßnahmen", sagte Schötz am Montag.
Am Freitag hatte es ein Gespräch zwischen dem Bischof und den Professoren gegeben. In einer am Montag dazu abgegebenen Erklärung distanzierten sich die Drei lediglich von der Interpretation, wonach sie mit der Petition dem Ansehen und der Integrität des Papstes schaden wollten. Inhaltlich hielten sie aber an der Petition fest. Inzwischen hätten sie weltweit 30.000 Unterstützerunterschriften gesammelt. Nachfragen zu ihrer Stellungnahme wollten die Professoren am Montag nicht beantworten.
"Ausgestanden ist der Konflikt jedenfalls noch nicht", beurteilte Schötz die Erklärung der Theologie-Professoren. "Der Bischof hat die Petition als Angriff auf Papst Benedikt XVI. gesehen, die Professoren offensichtlich nicht", sagte Schötz. Nun werde die Regensburger Diözese erst einmal abwarten, wie man in Rom den Fall beurteile.