Die Bundesregierung spricht sich demgegenüber für einen eher moderaten Ausbaufahrplan aus. Durch Einsparmaßnahmen wie die energetische Gebäudesanierung und durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien lasse sich der fossile Wärmebedarf bis 2020 um ein Viertel senken, so Machnig. Auch im Verkehrsbereich lägen noch große Potenziale. "Mit Hilfe effizienterer Technologien, durch den Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen und durch eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene lassen sich die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich bis 2020 um mindestens 20 Prozent reduzieren."
Bei der Energieeffizienz besteht nach Auffassung des Bundesumweltministeriums "enormer Handlungsbedarf". Die Bundesregierung habe sich darauf verständigt, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, müsse der Strombedarf bis 2020 um elf Prozent reduziert werden. Dazu würden "effizientere Kraftwerke" benötigt. Damit könnten auch neue fossile Kohlekraftwerke gemeint sein, für die sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) im Interesse der großen Energiekonzerne stark machen.
Ferner sollte in energieintensiven Betrieben ein Energiemanagement eingeführt werden, sagte Machnig. Die "Roadmap Energiepolitik 2020" vereine Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiepreise.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Energieversorgungsstruktur sehr stark auch durch die Akteure in der Wirtschaft bestimmt wird. Mit der Erneuerbare-Energien-Branche hat sich ein neuer Wirtschaftszweig mit rund 270.000 Arbeitsplätzen herausgebildet, der in den kommenden Jahren eine ganz andere Realität schaffen könnte, als von der Bundesregierung geplant.