Die Fahndung nach auf Phantombildern abgebildeten Personen mit auffälligen Tätowierungen (Kreuz und Schlange) wird dagegen zurückgenommen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen bestünden keine hinreichenden Anhaltspunkte mehr, dass diese Gruppe im Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt stehe, erläuterte das LKA.
Die Ermittlungen laufen den Angaben zufolge "weiter auf Hochtouren". Bisher gingen mehr als 470 Hinweise ein, eine heiße Spur ergab sich daraus nicht. Eine vertrauliche Behandlung von Hinweisen sei möglich, hieß es.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) forderte unterdessen, die Polizei müsse in alle Richtungen ermitteln, "mit den Möglichkeiten, die sie haben und den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen". An seinem Vorstoß für einen verstärkten Kampf gegen Rechts hält der CSU-Chef trotz der vielen offenen Fragen im Fall Mannichl fest: "Konsequent gegen politischen Extremismus vorzugehen, hat nichts mit dem Fall Mannichl zu tun." Die Messerattacke sei nicht Ursache, sondern Anlass der Debatte.
Der Passauer Polizeichef war am 13. Dezember an der Tür seines Wohnhauses in Fürstenzell mit den Worten "Viele Grüße vom nationalen Widerstand" niedergestochen und schwer verletzt worden. Unter Mannichls Leitung war die Polizei im Landkreis Passau in der Vergangenheit immer wieder gegen Neonazis vorgegangen. Die Ermittler vermuten deshalb einen Racheakt von Rechtsextremisten. Vom Täter fehlt jede Spur.