Von dort aus werde der Markt mit Schiffsladungen gefrorenem Fruchtfleisch zur industriellen Weiterverarbeitung überflutet. Waldrodungen, wie etwa im Amazonasgebiet, oder starke Grundwasserverschmutzung durch Pestizide, beispielsweise in China, sind nach Darstellung des WWF die Folgen.
Hinzu komme, dass eine kurzfristige, durch Preispolitik bestimmte Entwicklung keinen Platz für nachhaltige Anbaumethoden und Vertragsanbau lasse. Dadurch fehle den Erzeugern die nötige Sicherheit für neue Investitionen, wie etwa in Bewässerungstechnologien. "Doch gerade die sind in von Dürre und Trockenheit heimgesuchten Ländern wie Spanien oder Italien dringend notwendig - aus ökonomischen und ökologischen Gründen", meint Expertin August.
Für einen ökologisch wie ökonomisch nachhaltigen Zitrus-Anbau fordert der WWF schärfere Kontrollen von Pestizid- und Düngemitteleinsätzen. Außerdem solle "der illegale Wasserraubbau, der etwa in Spanien oder der Türkei ein großes Problem darstellt, konsequent verfolgt und juristisch belangt werden", meinen die Umweltschützer.
Für die weiterverarbeitende Nahrungsmittelbranche, die Zitrusfrüchte als Ausgangsprodukt für Süßspeisen, Smoothies, Säfte oder Dosenobst benötige, fordert der WWF verbindliche Richtlinien und Mindeststandards, die eine legale, umweltverträgliche Herkunft sichern.
Den Verbrauchern rät WWF-Referentin August: "Frische Früchte in der dafür natürlichen Erntezeit sind immer die beste Wahl. Nicht nur aus ökologischer Sicht. Dann ist nämlich auch der Vitamingehalt am höchsten." Außerdem empfiehlt die Umweltstiftung den Kauf von Früchten aus ökologischem Bio-Anbau.