"Das kann auch nicht im Interesse der Verbraucher sein", meint Wansleben. Ob so Missbrauch verhindert werden könne, sei zu bezweifeln.
Der Zentralverband der Werbewirtschaft (ZAW) warnte, die geplante Gesetzesverschärfung werde viele Firmen in ihrer Existenz bedrohen. Es würde viel schwieriger werden, Kunden gezielt zu erreichen. ZAW-Sprecher Volker Nickel sagte: "Die Möglichkeit eines kriminellen Missbrauchs wird dadurch nicht beseitigt. Da betreibt die Politik Augenwischerei."
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) sagte zu den Einwänden aus der Wirtschaft, die Unterschiede seien "nicht so gravierend". Befürchtungen, dass damit ein ganzer Berufsstand vernichtet würde, könne sie "nicht nachvollziehen". Laut Zypries fehlt es in den Ländern zurzeit an genügend Personal, um das neue Gesetz auch durchzusetzen. So gebe es in Mecklenburg-Vorpommern nur einen Datenschützer für 120.000 Unternehmen.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sagte, es wundere ihn nicht, dass die Regelungen "insbesondere bei den Unternehmen, die vom Datenhandel leben, nicht gerade begeistert aufgenommen wird".