In der Schau ging es um Vertreibungsschicksale im 20. Jahrhundert. Die Polen kritisierten damals, dass die Deutschen als Opfer dargestellt würden, obwohl sie den Zweiten Weltkrieg begonnen und damit letztlich auch die Vertreibungen selbst zu verantworten hätten.
Neumann erklärte, im Februar 2008 sei es in Warschau gelungen, bei einem Gespräch mit dem Staatssekretär in der Kanzlei des Ministerpräsidenten, Wadysaw Bartoszewski, das Verständnis der polnischen Seite für das Vorhaben zu erreichen. In einem wissenschaftlichen Beraterkreis sei eine dauerhafte Beteiligung auch ausländischer Experten, insbesondere aus den östlichen Nachbarstaaten, vorgesehen. Am 12. Dezember solle unter internationaler Beteiligung in Berlin ein wissenschaftliches Symposium zum Thema "Flucht, Vertreibung und Versöhnung" stattfinden.
Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, begrüßte den Regierungsbeschluss. Damit habe das Kabinett den entscheidenden Schritt zur Realisierung des Dokumentationszentrums getan. "Der Weg für eine würdevolle Ausstellungs-, Informations- und Dokumentationseinrichtung ist jetzt geebnet", sagte sie. Nach der Verabschiedung des Gesetzes durch den Bundestag könne endlich mit der Realisierung begonnen werden.
Für Samstag ist zum diesjährigen "Tag der Heimat" eine bundesweite Beflaggung der Dienstgebäude des Bundes vorgesehen. Dann finde "der zentrale Festakt des Bundes der Vertriebenen zum Tag der Heimat 2008" in Berlin statt, heißt es in einem auf der Internetseite des Bundesinnenministeriums veröffentlichten Schreiben vom Wochenbeginn. "Aus diesem Anlass" werde die "Beflaggung der obersten Bundesbehörden und ihrer Geschäftsbereiche sowie der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen", angeordnet.