Einige Forderungen des Appells widersprechen den derzeitigen SPD-Positionen. So verlangen die Unterstützer die Zurücknahme der Rente mit 67, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und eine Erbschaftssteuer mit einem Aufkommen von wenigstens zehn Milliarden Euro.
Darüber hinaus rechnen die Initiatoren in scharfem Ton mit zehn Jahren SPD-Regierungspolitik und der "Agenda 2010" ab. Diese Politik habe dazu geführt, "dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, die Angst der Mittelschicht vor Armut wächst und die Aufstiegsmöglichkeiten geringer werden".
Das Papier stellte SPD-Vorstandsmitglied Hilde Mattheis am Montag im Vorstand vor. SPD-Chef Kurt Beck bezeichnete nach Angaben von Teilnehmern die Forderungen als "wichtigen Beitrag" zu einem sozialdemokratischen Wahl- und Regierungsprogramm. Zu den Unterzeichnern gehören neben Gewerkschaftern mit SPD-Parteibuch zahlreiche Bundestagabgeordnete.