Wie der Energie- und Atomkonzern RWE jüngst mitgeteilt hatte, wurde Hustedt als stellvertretende Vorsitzende des Innogy-Beirats berufen.
Hustedt sagte am Freitag (22. August), sie sei weiterhin für den "Atomausstieg" und auch gegen eine Laufzeit-Verlängerung von Atomkraftwerken (AKW). Ihre Position in dieser Frage habe sie nicht geändert. Auch werde sie weiter für "den Wettbewerb" im Stromsektor kämpfen und sehe die Kohle-Nutzung aus Klimaschutzgründen kritisch.
RWE Innogy gehe es "nur um die Förderung von erneuerbaren Energien", so Hustedt. Wenn man tatsächlich den Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung immer mehr ausweiten wolle auf "30, 40, 100 Prozent", müssten dazu auch die großen Stromkonzerne "mit ins Boot geholt" werden, meint die ehemalige Grünen-Abgeordnete. "Mit Fundamentalopposition gegen die Stromkonzerne wird es nicht funktionieren".
Hustedt: RWE betreibt nicht nur eine "Showveranstaltung"
Für ihre Entscheidung sei auch wichtig gewesen, ob RWE mit Innogy nur eine "Showveranstaltung" betreibe oder wirklich in erneuerbare Energien investieren wolle, so Hustedt. "Ich glaube, das ist ein ernsthafter Versuch" sagte sie zur Innogy-Gründung. Dafür spreche schon die Person des Innogy-Chefs und früheren Hamburger Umweltsenators Fritz Vahrenholt, der glaubwürdig für den Einsatz regenerativer Energien eintrete, behauptet Hustedt. Auch seien die Projekte und Zielvorgaben, die RWE Innogy ihr vorgelegt habe, "ambitioniert".
Daher könne sie es nur unterstützen, wenn auch große Stromkonzerne einen Teil ihrer Gewinne in die erneuerbaren Energien investieren. "Wenn die das ernsthaft tun, dann kann ich da auch beratend tätig werden. Ich bleibe deswegen Grüne", so Hustedt, die zusammen mit ihrem früheren Fraktionskollegen Albert Schmidt ein Politikberatungsunternehmen betreibt.