Die Grünen-Landesarbeitsgemeinschaft Energie Berlin-Brandenburg hatte den Parteivorstand aufgefordert, gegen Wolf ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten, wenn sie ihre Arbeit für "die Atomlobby" nicht beende. Parteichef Reinhard Bütikofer sprach am Montag zumindest von "Erklärungsbedarf".
Wolf sagte dem Online-Portal, sie habe ihre Auffassungen nicht geändert. Sie "sage nur, man kann nicht aus opportunistischen Gründen die Kohle ablehnen, weil sie klimaschädlich ist, und gleichzeitig die Kernkraft abschalten wollen".
Die Behauptung, man könne nur aus erneuerbaren Energien die Energieversorgung einer Industrienation wie Deutschland sicherstellen, grenze an "Volksverdummung". Mit ihrer Tätigkeit habe diese Auffassung nichts zu tun, sie sei "nur ganz am Rande" für den Arbeitskreis Kernenergie tätig. Nicht hinnehmbar seien die persönlichen Angriffe aus der Partei, etwa durch Fraktionsvize Jürgen Trittin, fügte Wolf hinzu.
Bütikofer stellte nach den Aussagen von Wolf klar, es habe aus der Parteispitze keinen Druck gegeben. Er habe das persönliche Gespräch zu ihr gesucht, das Angebot habe Wolf aber nicht angenommen, sagte Bütikofer der "Financial Times Deutschland".
Der Parteichef fügte hinzu: "Ich finde es sehr schade, muss ihren Austritt aber zur Kenntnis nehmen". Auf die Frage, ob er den Austritt von Margareta Wolf als Verlust empfinde, sagte Bütikofer: "Sie war keine grüne Politikerin mehr."