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Dreistündiger Festakt

Neue US-Botschaft in Berlin am Brandenburger Tor eröffnet

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Am Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten haben die USA am Freitag (4. Juli) ihre neue Botschaft in Berlin feierlich eröffnet. 4500 geladene Gäste verfolgten die Zeremonie auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, wo die diplomatische Vertretung bereits vor 69 Jahren schon einmal stand. US-Botschafter William Timken wertete die Rückkehr der Botschaft an ihren alten Standort als ein "historisches Ereignis".


Zusammen mit dem früheren US-Präsidenten George Bush senior durchschnitten Timken und seine Frau Sue im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Band am Eingang des 130 Millionen teuren Neubaus. Bereits 1931 hatten die USA das alte Palais Blücher im Zentrum Berlins gekauft, doch noch vor dem Umzug in den 1930er Jahren war die neue Auslandsvertretung am Brandenburger Tor völlig ausgebrannt. 1939 konnte die Adresse kurzzeitig als Botschaft genutzt werden, bevor das Gebäude im Krieg zerstört wurde. Erst 2004 wurde der Grundstein für den Neubau im einstigen Todesstreifen am Pariser Platz gelegt.

Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum verteidigte die heftig kritisierte Architektur des Gebäudes und sprach von einem "sehr gelungenen Bau". "Diese Botschaft vertritt die Prinzipien, die an diesem nationalen Feiertag gefeiert werden - Freiheit, Offenheit und Demokratie", sagte Kornblum im ZDF-"Morgenmagazin". Durch die Lage der Botschaft keine zehn Meter von der ehemaligen Berliner Mauer sei eine "Quadratur des Kreises" gelungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Kalten Krieg und der Mauer stehe jetzt eine amerikanische Botschaft "mitten in einem vereinigten, demokratischen Berlin".

Die Wiedereröffnung nach fast sieben Jahrzehnten wurde mit einem dreistündigen Festakt begangen. Die Einladung von Bush senior galt als spezielle Würdigung seiner Arbeit im Weißen Haus und insbesondere der Verdienste des früheren US-Präsidenten um die deutsche Wiedervereinigung. Erst dadurch sei die Rückkehr der Botschaft an ihren alten Platz möglich geworden, hieß es.

Bush wollte aber nicht nur an das Ende des Kalten Krieges erinnern, sondern durch sein Treffen mit Veteranen der Berliner Luftbrücke auch an das jahrzehntelange Engagement der USA in Deutschland. 1948/49 hatten die West-Alliierten nach der sowjetischen Blockade den Westteil Berlins mit gut zwei Millionen Tonnen Lebensmitteln, Brennstoff, Baumaterial und anderer Fracht versorgt.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten stand ein Feuerwerk auf dem Programm, das als Startschuss für das Volksfest am 5. Juli rund um den Pariser Platz galt. Offizieller Ausrichter des Festes ist der Verband der Deutsch-Amerikanischen Klubs, der den Tag unter das Motto "Welcome home" gestellt hat.

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