Überblick
Das größte Wachstum der Beschäftigung konnte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr die Solarstromerzeugung mittels Photovoltaik aufweisen, die auf Grund des Ausbaus ihrer Produktionskapazitäten in Deutschland die inländische Wertschöpfung steigern konnte. Einen deutlichen Rückgang der Beschäftigung verzeichnete hingegen der Bereich der Biokraftstoffe - möglicherweise eine Folge der Biokraftstoff-Besteuerung durch die Bundesregierung.
Im Bereich der Wasserkraft betrug die Bruttobeschäftigung 9400 und in der Geothermie waren 4500 Menschen tätig. Die Beschäftigung, die durch die Bereitstellung öffentlicher und privater Mittel in Forschung und Verwaltung hervorgerufen wird, belief sich 2007 auf etwa 4000 Personen und hatte damit einen Anteil von knapp 2 Prozent an der Bruttobeschäftigung.
Allein der Stromerzeugungs-Zuwachs eines Jahres entsprach dem Stromverbrauch Hamburgs
Der Beitrag der erneuerbaren Energien für die Versorgung stieg laut Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik zwischen 2006 und 2007 weiter an. So habe der Anteil an der Stromerzeugung von 11,7 auf 14,2 Prozent zugenommen. Das ist laut Bundesumweltministerium ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Allein der Zuwachs eines Jahres reiche demnach aus, eine Stadt wie Hamburg mit Strom zu versorgen.
Die gesamte Stromerzeugung der Erneuerbaren Energien belief sich im Jahr 2007 auf rund 88 Terawattstunden. Dies entsprach schon über 60 Prozent der Stromerzeugung in den deutschen Atomkraftwerken, die 2007 rund 141 Terawattstunden Strom produzierten.
Im Wärmemarkt wurde 2007 ein Anteil am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme von rund 6,6 Prozent erreicht, gegenüber 5,8 Prozent im Vorjahr. Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Kraftstoffversorgung erhöhte sich auf 6,9 Prozent im Jahr 2007, gegenüber 6,3 Prozent im Vorjahr.
Auch habe der CO2-Ausstoß zwischen 2006 und 2007 um zusätzliche 15 Millionen Tonnen verringert worden. Insgesamt wird der CO2-Effekt durch den Ersatz herkömmlicher Energieträger durch erneuerbare Energien für das Jahr 2007 mit 114 Millionen Tonnen angegeben.
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verändert die Bundesregierung in diesem Jahr die Rahmenbedingungen für die Branche. Manche befürchten, die Regierung könnte die Förderung des Windenergie-Ausbaus an Land verschlechtern. Ihre Kritik: In der Bundesregierung mache man sich einseitig stark für Off-Shore-Windparks und für Solarkraftwerke in der Hand großer Energiekonzerne ein statt für den weiteren dezentralen Ausbau in der Hand von Bürgern, Landwirten, Betreibergemeinschaften und Kommunen.
Familien auf Rügen bauen Deutschlands erstes Bürger-Solar-Kraftwerk
Solarenergie
Am 08. November 2001 veröffentlicht.
Auf der Insel Rügen wollen 18 Familien noch in diesem Jahr Deutschlands erstes Bürger-Solar-Kraftwerk errichten lassen. Auf den Dächern einer Agrargesellschaft in Kowall bei Garz planen die Jungunternehmer die Installation von Sonnenkollektoren, die zusammengeschaltet eine Gesamtleistung von 89,3 Kilowatt ergeben, wie Projektleiter Ulf Dalibor mitteilte.
Die Investition in Höhe von etwas mehr als einer Million Mark wollen sich die künftigen Kraftwerksbetreiber teilen. Gegenüber Eigenheimanlagen könnten damit die anteiligen Kosten beispielsweise für Wartung und ferngesteuerte Überwachung deutlich reduziert werden, sagte Dalibor.
Experten gehen davon aus, dass sich die Solar-Anlage auf den gepachteten Dachflächen in etwa zehn Jahren amortisiert hat. Wegen der vergleichsweise hohen Sonnenscheindauer auf der Ostseeinsel erwarten die Betreiber dann in etwa 20 Jahren Gewinne von jeweils rund 20.000 bis 30.000 Mark.