Wer das achtjährige Gymnasium einführe, brauche dazu entsprechende Räume und mehr Personal. Die Ministerin appellierte an die Länder, trotz des Rückgangs der Schülerzahlen keine Einsparungen bei den Lehrerstellen vorzunehmen. Wenn die Ressourcen im System blieben, werde dies zu einem enormen Schub führen.
Scharfe Kritik äußerte Schavan an der aktuellen Diskussion um das deutsche Schulsystem. Manche seien der Meinung, die Hauptschule gehöre abgeschafft, die Realschule womöglich auch und das Gymnasium sei ohnehin "verkorkst". Dabei werde vermittelt, dass Schule "schädlich" und ein "Diebstahl von Kindheit" sei. Wer so über Schule rede, handle "fahrlässig", meint die CDU-Politikerin.
Schavan rief dazu auf, das Bildungssystem so weiterzuentwickeln, dass es Kindern und Jugendlichen gerecht werde. Notwendig sei "eine Atmosphäre wie vor 100 Jahren", als die Reformpädagogik ihre Geburtsstunde gehabt habe. Der damalige Leitsatz, wonach Kinder und ihre Erziehung maßgeblich für die Entwicklung einer Gesellschaft seien, müsse auch heute wieder gelten.