"Das Verhalten der Weltbank in Sachen Klimawandel und Energie ist inkonsistent und widersprüchlich", meint Daniela Setton von WEED (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung).
Im Jahr 2006 habe die Weltbank ihre Zusagen im Energiesektor von 2,8 Milliarden US-Dollar auf 4,4 Milliarden erhöht. Zusagen für Öl, Gas und Energiesektorreformen machten dabei 77 Prozent des gesamten Energiesektorprogramms aus, während "Neue Erneuerbare" lediglich 5 Prozent ausmachten.
"In der Ölindustrie sind einige der profitabelsten Konzerne der Weltversammelt", so Knud Vöcking von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald. "Warum benutzt die Weltbank Entwicklungshilfegelder, die zur Armutsbekämpfung bestimmt sind, um damit Öl zu subventionieren, während Investitionen in ErneuerbareEnergien dringend benötigt werden?"
Die Unterstützung der Weltbank für den Ölsektor ist nach Auffassung der Nicht-Regierungsorganisationen "höchst ungerecht". Während die Mehrheit ihrer Ölprojekte auf den Export in die reichen Länder zugeschnitten sei, hätten gleichzeitig 1,6 Milliarden Menschen, davon 500 Millionen in Afrika südlich der Sahara, keinen Zugang zu Elektrizität.
"Durch die Finanzierung dieser Projekte untergräbt die Weltbank ihre eigenen Ziele der Bekämpfung der Energiearmut und der Reduktion der Treibhausgasemissionen. Probleme mit Konflikten und Menschenrechtsverletzungen, die mit Rohstoffen oft einhergehen wie zum Beispiel bei der Tschad-Kamerun-Pipeline, werden so auf lange Zeitfortgeführt", meint Korinna Horta von der US-NRO Environmental Defence.
Die Organisationen fordern die Weltbank und andere öffentliche Finanzinstitutionen auf, die Finanzierung von Ölprojekten in der Hand großer Ölkonzerne zu stoppen.