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Wirtschaftliche Existenzgrundlage

Faire Preise für deutsche Streuobsterzeuger

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Vor dem Hintergrund der Diskussion um höhere Erzeugerpreise in der Landwirtschaft hat der Umweltverband NABU faire Preise auch für Obstbauern gefordert. Nach einer Kalkulation des Verbandes sind 20 Euro für den Doppelzentner für eine rentable Bewirtschaftung der Streuobstwiesen erforderlich. "Genauso wie Milchbauern zu Recht 40 Cent pro Liter Milch fordern, sollten die Obstbauern 20 Euro pro Doppelzentner Streuobst erhalten", meint Markus Rösler vom NABU. Die Organisation appelliert an die Verbraucher, nicht nur für Kaffee, Bananen oder Blumen aus Afrika, Asien oder Lateinamerika faire Preise zu zahlen, sondern auch für die heimischen Streuobstbewirtschafter.


Bei Apfelsaft bedeute eine Steigerung um 12 Cent pro Liter eine Erhöhung der Erzeugerpreise um acht bis neun Euro je Doppelzentner. Das schaffe für die deutschen Streuobstbauern eine wirtschaftliche Existenzgrundlage und erhalte damit ökologisch wichtigen Streuobstwiesen.

1,40 bis 1,50 Euro pro Liter "Streuobstsaft"

Der NABU kalkulierte eigenen Angaben zufolge für die Landwirte mit einem Stundensatz von 20 Euro. "Damit liegen wir am unteren Rand dessen, was für die Pflege der Streuobstbestände vertretbar ist." Dafür hielten die Streuobsterzeuger gerne die Mindestkriterien im Streuobstbau ein: 100 Prozent Hochstamm-Obstbäume und kein Einsatz synthetischer Düngemittel und Pestizide, so Rösler.

Für die Verbraucher wirkt sich eine Erhöhung der Erzeugerpreise nach Auffassung der Umweltorganisation vergleichsweise gering aus. Bei einem Auszahlungspreis von 20 Euro pro Doppelzentner entfielen auf die Erzeuger rund 27 Cent pro Liter Streuobstsaft. Das sei weniger als eine Fünftel des Endproduktes, welches dann rund 1,40 bis 1,50 Euro pro Liter kosten würde.

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