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Wasserstoffperoxid

Sicherheitsbehörden wollen Bombenanschläge vereitelt haben

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Deutsche Sicherheitsbehörden wollen erneut Terroranschläge vereitelt haben. Mit der Festnahme von drei mutmaßlichen Terroristen habe man "massive Bombenanschläge" in Deutschland verhindert, behauptete die Bundesanwaltschaft am 5. September. Die drei Männer seien Mitglieder einer deutschen Zelle der islamischen Dschihad-Union und hätten Terrorattacken gegen US-Einrichtungen geplant. Die Gruppierung stehe "in enger Verbindung zur Terrororganisation Al Qaida". Durch die Festnahme sei einer der "bislang schwerwiegendsten" Anschlagspläne in Deutschland verhindert worden, sagte Generalbundesanwältin Monika Harms in Karlsruhe.


Konkrete Anschlagziele nannten die Ermittler nicht, es war lediglich von Flughäfen und Diskotheken die Rede. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe erließ Haftbefehl gegen die drei Beschuldigten wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Die beiden Deutschen und ein Türke seien am 4. September in einer Ferienwohnung im nordrhein-westfälischen Medebach-Oberschledorn im Hochsauerland gefasst worden.

Dort sollen sie bereits mit Hilfe von Chemikalien, Kabel und Zünder mit der Herstellung von Sprengmaterial begonnen haben, so Harms.

Die Männer hätten zuvor im Raum Hannover zwölf Fässer mit insgesamt 730 Kilogramm einer 35-prozentigen Wasserstoffperoxidlösung beschafft. "Mit der erworbenen Menge Wasserstoffperoxid kann eine explosive Mischung mit der Sprengkraft von etwa 550 Kilogramm TNT zubereitet werden", sagte Harms. Entsprechende Bomben hätten "eine höhere Sprengkraft als bei den Anschlägen in Madrid und London" gehabt, so der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke. Die drei Festgenommenen hätten eine möglichst große Zahl von Menschen töten wollen. Konkrete Anhaltspunkte, dass es sich um Selbstmordattentäter handelte, gibt es laut Ziercke nicht.

Die Fässer mit der 35-prozentigen Wasserstoffperoxidlösung hatten die Verdächtigen in einer Garage in Freudenstadt im Schwarzwald zwischengelagert. "Es gelang uns aber, im Juli 2007 die zwölf Fässer auszutauschen und durch eine dreiprozentige Wasserstoffperoxidlösung zu ersetzen", sagte Ziercke. Diese sei ungefährlich gewesen. Da die Gruppe über viele Monate von den deutschen Behörden überwacht worden sei, habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.

Alle drei Festgenommenen hätten in Pakistan eine terroristische Schulung durchlaufen. Dabei handele es sich um zwei deutsche Konvertiten und einen türkischen Moslem. Dieser kommt laut hessischen Innenministerium aus Langen bei Frankfurt am Main. Der mutmaßliche Anführer der Gruppe kommt nach Angaben des baden-württembergischen Landespolizeipräsidenten Erwin Hetger aus Ulm. Er gelte "als Koordinator der gesamten Vorbereitungen". Das Islamische Informationszentrum in Ulm wurde nach Hetgers Angaben am 5. September von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Ein weiterer Verdächtiger komme aus dem Saarland. Zwei der Männer sind nach Angaben der Bundesanwaltschaft 28 Jahre alt, einer ist 21 Jahre alt.

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