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Kerosinsteuer

Zweieinhalbfacher Anstieg der Flugpassagierzahlen seit 1990

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Angesichts des Anstiegs der Flugpassagierzahlen fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Bundesregierung auf, die steuerliche Begünstigung des Flugverkehrs sofort zu beenden. Nach heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen reisten im Jahr 2006 mit 65,7 Millionen Fluggästen rund 41,4 Millionen mehr Passagiere von deutschen Flughäfen ins Ausland als 1990 (24,2 Millionen). Damit stieg das Fluggastaufkommen um das gut Zweieinhalbfache. Ins europäische Ausland flogen dreimal so viele Menschen wie 1990, was das Statistische Bundesamt zum Großteil auf das Angebot von sogenannten Billigfliegern zurückführt. "Während die Bahn Mehrwert-, Mineralöl-, und Ökosteuer zu zahlen hat, ist der vielfach klimaschädlichere Flugverkehr von diesen Steuern befreit", kritisiert Monika Ganseforth vom VCD-Bundesvorstand.


Dieser Zustand sei klimapolitisch "völlig irrsinnig und aus wirtschaftlicher Sicht überholt. Um Kostengerechtigkeit zwischen den Verkehrsträgern herzustellen, muss endlich die Kerosinsteuer eingeführt werden", fordert die ehemalige Bundestagsabgeordnete der SPD Ganseforth.

Damit würden Anreize für die Flugzeughersteller geschaffen, sparsamere Flugzeuge zu bauen, meint der Verkehrsclub. Gleichzeitig würde die damit einhergehende Erhöhung der Flugticketpreise einen Rückgang der Passagierzahlen vor allem bei Billigfliegern und Kurzstreckenflügen bewirken.

Dies ist nach Auffassung der Organisation "unabdingbar, da allein durch technische Maßnahmen erreichte CO2-Einsparungen sonst durch das enorme Wachstum des Flugverkehrs wieder aufgefressen würden".

Als ersten Schritt fordert der Verkehrsclub eine "nationale Ticketabgabe", die in Deutschland ohne Umschweife eingeführt werden könne. "Mit den Einnahmen könnten Entwicklungsländer bei ihren Bemühungen zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden." Beide Maßnahmen seien in dem von der SPD im Juni beschlossenem Programm zum Klimaschutz enthalten.

Der Verkehrsclub Deutschland betont, dass die Flugverkehrsbranche in den letzten Wochen zwar angekündigt habe, in technische Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Flugzeugen zu investieren. Doch das Beispiel der Autohersteller habe gezeigt, "dass Versprechen der Industrie kein Ersatz für gesetzliche Regelungen sein können".

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