82 Prozent der Mitglieder stimmten der Aussage zu, die SPD lehne jegliche Form von Angriffs- und Präventivkriegen ab. Lediglich 3 Prozent lehnten diese Position klar ab.
Die Sozialdemokraten halten es offenbar auch nicht unbedingt für notwendig, dass Deutschland einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat bekommt. Diesem Wunsch der Parteiführung folgten 40 Prozent voll. 8 Prozent lehnen diese Forderung ab. 51 Prozent schwanken zwischen Zustimmung und Ablehnung.
Dem Ziel einer "friedlichen, freien und gerechten Weltordnung" stimmten 74 Prozent der Befragten zu. Ablehnung zu diesem Ziel gab es keine.
Die SPD-Mitglieder wollen vorrangig eine faire Globalisierung, Mindestlöhne, mehr Bildung und besseren Klimaschutz. Zahlreiche, von der von der Parteiführung formulierten programmatischen Aussagen zur Wirtschafts-, Sozial- und Europapolitik knüpfen an traditionelle, sozialdemokratische Ziele an. Sie wurden aber gleichzeitig mit Aussagen verbunden, die den "Modernisierungskurs" der Partei der vergangenen Jahre zum Ausdruck bringen.
Die Antworten der SPD-Mitglieder lassen sich hier nur schwer interpretieren: Stimmten sie vornehmlich den traditionellen sozialdemokratischen Zielen zu oder votierten sie als Reaktion auf die Modernisierungsaspekte? Der Wille der Mitgliedschaft zur Wirtschafts-, Sozial- und Europapolitik wurde mit dieser Umfrage insofern allenfalls sehr unscharf ermittelt. Vielleicht wollte die Parteiführung aber auch gar nicht so genau wissen, was die eigene Basis denkt - und es vor allem nicht öffentlich machen.