Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte kündigte am Donnerstag an, einem Antrag der Stadt auf Fortsetzung und Ausweitung des Projekts zuzustimmen. Institutschef Reinhard Kurth begründete diese Entscheidung mit den positiven Erfahrungen des Projekts. Wenn die anderen sechs Großstädte ebenfalls Anträge stellten, werde auch dort eine Verlängerung genehmigt, so Kurth.
Bislang gründet sich jede kontrollierte Heroinabgabe auf eine Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts. Drei Mal wurde das Frankfurter Projekt um jeweils ein halbes Jahr verlängert, zuletzt bis Ende Juni dieses Jahres.
Für einen bestimmten Personenkreis, betont man beim Gesundheitsdezernat der Stadt Frankfurt, sei die kontrollierte Abgabe von Heroin der einzig Erfolg versprechende Therapieeinstieg und habe sich längst bewährt. Die Stadt begann den Modellversuch 2003 mit knapp 100 Drogenabhängigen. Momentan betreut die Heroinambulanz noch 59 Klienten. Bei der Stadt wünscht man sich, den Kreis auf bis zu 150 Klienten auszuweiten.
Fast alle der Frankfurter Studienteilnehmer haben nach Angaben des Gesundheitsdezernats eine Wohnung gefunden, obwohl viele zuvor obdachlos gewesen seien. Einige hätte sogar eine Arbeitsstelle angetreten. Die Studie habe auch in den anderen Städten gezeigt, dass eine stabilere soziale Situation der Drogenabhängigen die entsprechende Kriminalitätsrate senke.