Immer wieder macht das Schicksal gestrandeter Wale und Delfine Schlagzeilen. Laut Pro Wildlife handelt es sich dabei meist um Grindwale. Ob in den USA, Neuseeland, Australien oder Europa - alljährlich würden Massenstrandungen von Grindwalen bekannt. Die Ursachen seien lange Zeit umstritten gewesen, doch heute "gilt als sicher", so die Organisation, dass der wachsende Unterwasserkrach eine fatale Rolle spielt: "Drei Lärmquellen bedrohen Grindwale & Co. zunehmend, nämlich marine Erdöl- und Gasförderung, die kommerzielle Schifffahrt und eben Militärsonar."
Seit Ende der 1990er Jahre sei die Gefährdung von Walen und Delfinen durch durch das Militär wahrgenommen worden. Bei Schnabelwalen sei "ein direkter Zusammenhang" zwischen Militärtests und Strandungen vielfach "nachgewiesen" worden, so Pro Wildlife. Doch auch andere Delfine und Wale litten an "dem massiven Lärm durch Sonar sowohl im Mittel- als auch im Niedrigfrequenzbereich".
Erklärbar sei dies dadurch, dass Grindwale wie alle Delfine das Echolot zur Orientierung und zur Ortung von Fischen als Jagdbeute nutzten. "Vor allem der Einsatz des Niedrigfrequenzbereiches ist eine immense Gefahr für Delfine, denn die niedrigen Frequenzen werden im Wasser besonders weit getragen und sind viele Kilometer weit ein erheblicher Lärmfaktor. Zudem interferieren gerade die Wellen des Niedrigfrequenzbereiches besonders stark mit dem Echolot der Delfine", Meeresbiologin Altherr.
Vor allem die Lautstärke sei problematisch: Die Niedrigfrequenz-Wellen könnten bis zu 215 Dezibel erreichen. Dies sei lauter als ein startendes Kampfflugzeug. Mittelfrequenz-Sonar könne sogar über 235 Dezibel erreichen, was so laut wie der Start einer Saturn V Rakete sei.
Dies mache eine Kommunikation der Meeressäuger untereinander unmöglich und könne im schlimmsten Fall ihr Gehör zerstören, so Altherr. "Die Tiere werden taub und können ihr Echolot als Orientierungshilfe nicht mehr einsetzen". Dies erhöhe die Gefahr von Strandungen erheblich. "Bei gestrandeten Walen und Delfinen in der Nähe von Sonareinsätzen wurden innere Blutungen vor allem im Gehörgang und Gehirn nachgewiesen."