Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico sagte nach einem Treffen mit Johannes Teyssen am 21. März, E.On sei "der erste ernsthafte Partner", der über neue Atomkraftwerke in Bohunice diskutiere. Die Slowakei ist der Zeitung zufolge interessiert daran, den Betrieb der Atomkraftwerke des Landes nicht nur einem Konzern zu überlassen.
Am zweiten slowakischen Atomkraftwerksstandort Mochovce will der italienische Konzern ENEL zwei weitere Atomkraftwerksblöcke errichten. Die ersten beiden Blöcke des Atomkraftwerks Mochovce wurden vor Jahren unter Beteiligung von Siemens fertig gestellt. Im diesem Jahr soll der bereits 1985 begonnene Bau der Blöcke 3 und 4 in Mochovce fortgesetzt werden.
"Mit einer Renaissance der Atomenergie haben die Überlegungen für neue Atomkraftwerke in der Slowakei wenig zu tun, da es sich ja nur um den Ersatz für alte Atommeiler handelt. Im Jahr 2006 wurden 8 Atomkraftwerke stillgelegt, während nur 2 Blöcke neu ans Netz gingen. Die Atomenergie ist und bleibt für die weltweite Energieversorgung bedeutungslos, da sie mit nur 2,1 Prozent weniger zur Energieversorgung beisteuert als beispielsweise die Wasserkraft", so ein Sprecher von der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW.
Das Vorhaben von E.On ist nach Auffassung der Organisation verantwortungslos, weil die Atomwirtschaft nun außerhalb von atomkritischen Ländern wie Deutschland, Österreich und Italien gefährliche Atomkraftwerke errichten und den Atomstrom in diese Länder importieren wolle.
In diesem Zusammenhang seien auch die Planungen für zwei Europäische Druckwasser-Reaktoren (EPR) am Standort Ignalina in Litauen zu sehen. Auf dem jüngsten EU-Gipfel wurden laut IPPNW neue Stromtrassen beschlossen, um Atomstrom aus Litauen, aus der Slowakei und aus Tschechien in westliche Länder zu transportieren (ngo-online berichtete).