Der von Siemens und Thyssen angebotene Transrapid, der nach den Plänen der DB Magnetbahn GmbH mit Tempo 350 auf einer oberirdischen Neubaustrecke durch den Münchner Nordwesten und das Umland vom Hauptbahnhof zum Flughafen fahren soll, stößt bei den betroffenen Anliegern überwiegend auf wenig Gegenliebe. Das zeigt nicht nur die hohe Zahl von 23.000 Einwendungen, mit denen sich nun die Regierung von Oberbayern beschäftigen muss. Schon bei einer ersten gemeinsamen Bürgerversammlung der betroffenen Stadtteile im vergangenen Jahr sprachen sich 95 Prozent gegen das Projekt aus.
Ude hält den Bau einer Magnetschwebe- bahn zum Flughafen für ein "unsinniges Verkehrsprojekt", denn eine Zeitersparnis auf dem Weg zum Flughafen bringt der Transrapid nur Fahrgästen, die schon am Hauptbahnhof sind. Wer erst mit S- oder U-Bahn dorthin fahren muss, ist bereits mit dem heutigen MVV-Angebot oft schneller. Auch als Referenzstrecke, um den Export der Magnet- schwebetechnologie anzukurbeln, braucht es das Münchner Transrapid-Projekt nicht.
Die Stadt setzt deshalb auf eine Express-S-Bahn (MExpress) zum Flughafen auf der bestehenden Trasse der S8 als sinnvolle und finanzierbare Alternative. "Damit lässt sich der Kostenaufwand auf ein Drittel des Transrapid reduzieren und eine schnelle, attraktive und intelligente Verbindung zum Flughafen herstellen", meint Ude. So werde durch mehr Umsteigemöglichkeiten der Weg zum Flughafen für viele kürzer.
Der Bürgermeister ist für eine Tunnellösung: Schon bei einem Start am Marienplatz sei der MExpress schneller als der Transrapid. Er beseitige durch einen neuen Tunnel Lärmbelastung, statt neue zu schaffen und aktiviere sogar Flächen für Wohnungen und Arbeitsplätze im Münchner Osten.