Gerade die deutsche Bundesregierung, die für das eigene Land beschlossen habe, die Atomenergienutzung auslaufen zu lassen, müsse sich auch international verpflichtet fühlen, Energiepartnerschaften atomfrei auszugestalten, fordert Richter.
In der brasilianischen Bevölkerung sei die Atomkraft sehr umstritten, da die bisherigen Erfahrungen mit Atomkraftwerken durchweg negativ seien: Das von Siemens errichtete Atomkraftwerk Angra-2 zeichnee sich vor allem durch seine überlange Bauzeit von 25 Jahren, durch fehlende Notfallpläne und durch seine enormen Baukosten in Höhe von mindestens 7 Milliarden US-Dollar aus. Trotzdem habe Brasilien angekündigt, Mitte 2007 mit dem Bau des Zwillingsmeilers Angra-3 beginnen zu wollen.
Dabei sei das Potenzial für Erneuerbare Energien in Brasilien enorm, insbesondere für Windenergie, aber auch für Biomasse und Sonnenenergie, meinen die Umweltschützer. "Statt weiter auf veraltete und gefährliche Technologien zu setzen, sollte sich die Bundesregierung konsequent für den Ausbau der Erneuerbaren Energien einsetzen und die Energiekooperation mit Brasilien auf eine zukunftsweisende Grundlage stellen", fordert Richter.