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Straße & Schiene

2006 fast 7 Prozent mehr Güterverkehr

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Einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zufolge ist die Güterverkehrsleistung in Deutschland im Jahr 2006 um 6,6 Prozent auf 619 Milliarden Tonnenkilometer gestiegen. Hintergrund ist offenbar das anhaltende Wirtschaftswachstum. "Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist ungebrochen dynamisch", heißt es in der Studie mit dem Titel "Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr". Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee betonte insbesondere ein Wachstum beim Schienengüterverkehr von 10,6 Prozent und sprach hier von einer "Trendwende". "Erstmals seit den 50er Jahren hat sich der Modal Split im Jahr 2006 zugunsten der Schiene geändert. Der Güterverkehr wächst überproportional. Erstmals wurden im vergangenen Jahr mehr als 100 Milliarden Tonnenkilometer im Schienengüterverkehr gezählt." Allerdings nahm auch der Güterverkehr auf der Straße mit 7,3 Prozent massiv zu. Von Verkehrsvermeidung also keine Spur.


Bemerkenswert ist, dass der Güterverkehr sogar noch stärker wuchs als die Wirtschaft insgesamt. Während die Statistiker für das Jahr 2006 in Deutschland offenbar ein Wirtschaftswachstum in der Größenordnung von 2,6 Prozent kalkulieren, nahm die Güterverkehrsleistung nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 16. Januar mit 6,6 Prozent deutlich überproportional zu.

Was von der Transportwirtschaft als Erfolg gefeiert werden dürfte, weil das Geschäft brummt, wird von Umweltschützern seit langem kritisiert. Sie fordern zwar eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn dort entsprechende Steigerungsraten. Allerdings fordern sie zugleich eine Verringerung des Güterverkehrs und eine Abkopplung der Güterverkehrsentwicklung vom Wirtschaftswachstum.

Vergleichsmaßstab hierbei ist die Energiewirtschaft. Gerade verwies der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) darauf, dass das Wachstum des Stromverbrauchs geringer sei als das Wirtschaftswachstum, wobei auch der Stromverbrauch in absoluten Zahlen wächst (ngo-online berichtete).

Der von Verkehrsminister Tiefensee vorgelegten Prognose für den Güterverkehr zufolge soll das Wachstum des Güterverkehrs in den nächsten Jahren weitergehen. Bis 2010 soll die Güterverkehrsleistung von heute 619 Milliarden auf 688 Milliarden Tonnenkilometern zunehmen. Eine weitere Steigerung um 11 Prozent in wenigen Jahren. Überdurchschnittlich ansteigen soll hierbei der "grenzüberschreitende Verkehr", also der berühmte Joghurtbecher, der quer durch Europa gefahren wird.

Ursache für das künftige Wachstum ist offenbar die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten in die EU und die EU-Güterverkehrspolitik: "Wachstumskräfte im grenzüberschreitenden Landverkehr sind immer noch die wirtschaftliche Integration der EU-Staaten, verstärkt durch die Erweiterungen 2004 und 2007, die Öffnung des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs 2006/2007, die stufenweise Freigabe der Kabotage in der erweiterten EU, und auch der Überseehandel mit seinen Rückwirkungen auf Hinterlandverkehre", heißt es in der Studie.

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