Die Statistiken des Bundeslandwirtschaftsministeriums werden jedes Jahr im November herausgegeben. Seit 1997 wurden nach Angaben des Tierrechtsverbandes in nahezu jedem Jahr mehr Tiere getötet als im Jahr zuvor. Anhand aktueller Landeserhebungen zeige sich der Anstieg wie auch in den letzten Jahren im Bereich der Gentechnik, während die Zahlen in der Industrie durch den Einsatz tierversuchsfreier Testverfahren weiter rückläufig seien.
Nach Ansicht des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte führt der Ausbau der Gentechnik nicht nur zu Tierleid, sondern auch in eine wissenschaftliche Sackgasse. Denn den Versuchsergebnissen mit genmanipulierten Tieren hafte der gleiche Makel an wie allen tierexperimentellen Resultaten - sie ließen eine sichere Vorhersage für den Menschen nicht zu.
"Wir wollen, dass die Bundesregierung endlich die tierversuchsfreie Forschung bevorzugt fördert, um Tierleid zu verhindern und Menschen eine wirksame Medizin zu bieten. Das ist nicht nur ethisch notwendig, sondern für Deutschland auch die Chance, neue Arbeitsplätze zu schaffen und weltweit marktführend zu werden", so Kurt Simons, Vorsitzender des Verbandes. Zurzeit zeige Deutschland in dieser Frage kein Selbstbewusstsein. Die meisten Bundesländer hätten nicht einmal die Courage, ihre Versuchstierzahlen zu veröffentlichen und versteckten diese in der Bundesstatistik. Lediglich Berlin, Nordrhein-Westfalen und insbesondere Rheinland-Pfalz hätten bisher ihre Landesstatistik gezeigt und sich kritisch mit den Zahlen auseinandergesetzt.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat ein "Konzept zur politischen Umsetzung gezielter Fördermaßnahmen für eine tierversuchsfreie Wissenschaft und Forschung" erarbeitet. Es soll am 20. November im Beisein von Vertretern aller Bundestagsfraktionen in einem Workshop in Berlin vorgestellt werden.