Die Vertragsunterzeichnung fand in Dresden in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des russischen Präsidenten Vladimir Putin am Rande dessen Staatsbesuchs in Deutschland statt. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS, eine Beteiligungsgesellschaft von DaimlerChrysler, nutzte den Anlass, um mit dem russischen Kampfflugzeugbauer Irkut ein Abkommen zu unterzeichnen, das den Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens für Frachtflugzeuge vorsieht.
Die Dresdner Bank gehört nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden schon jetzt zu den führenden internationalen Banken im Geschäft mit Russland. "Durch die Kooperationsverträge mit der Vnesheconombank wird es uns gelingen, unsere starke Position auf dem russischen Markt weiter auszubauen", sagte Walter anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Die russische Außenwirtschaftsbank Vnesheconombank ist nach Darstellung der Dresdner Bank eine international bekannte staatliche Finanzinstitution und zugleich eine der ältesten Banken in Russland. Vnesheconombank verfüge über weitreichende internationale Kontakte sowie über einen Ruf als erstklassige Institution. Die Bank habe eine einzigartige Erfahrung bei der "Finanzierung zwischenstaatlicher Vereinbarungen und von Regierungsprogrammen". Darüber hinaus sei die Bank "an großvolumigen zwischenstaatlichen Projekten beteiligt".
EADS: Umbau der Flugzeuge der Airbus A320-Familie zu Frachtflugzeugen
Die EADS hat im Namen ihrer Tochtergesellschaft Airbus und der Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW), dem Frachter-Umrüstzentrum der EADS in Dresden, am Dienstag eine Vereinbarung mit dem führenden russischen Flugzeughersteller Irkut unterzeichnet. Dieses Dokument soll laut EADS die Gründung eines Joint Ventures vorbereiten, das für den Umbau der Flugzeuge der Airbus A320-Familie zu Frachtflugzeugen zuständig sei. Das Joint Venture werde die Arbeiten in Deutschland und Russland koordinieren.
Der Produktionsbeginn ist für 2010 vorgesehen. Das Joint Venture werde paritätisch zwischen den europäischen Partnern Airbus und EFW sowie dem russischen Partner Irkut gegründet. Es sei geplant, dass ein Teil der Umbauten in einem Werk in der russischen Stadt Lukhovitsy (in der Nähe von Moskau) stattfinde. In Deutschland sei EFW in Dresden für diese Tätigkeiten zuständig.
Zunächst sei geplant, pro Jahr durchschnittlich 30 A320 und A321 umzurüsten. Der gesamte Marktanteil, den das Joint Venture bedienen könne, werde zwischen 2010 und 2025 auf 400 Flugzeuge geschätzt. Sowohl russische als auch internationale Frachtunternehmen zählten zu den potenziellen Kunden.
Gegenwärtig gibt es laut EADS auf dem Markt einen zunehmenden Mangel an Frachtflugzeugen. Die Nachfrage nach dem Umbau von Passagierflugzeugen in Frachtversionen sei groß.
Irkut ist ein strategischer Partner der EADS und offizieller Lieferant der EADS-Tochter Airbus. Im Dezember 2005 erwarb die EADS einen Anteil von 10 Prozent an Irkut, und seit März 2006 ist die EADS im Aufsichtsrat von Irkut vertreten.
Die EADS ist nach eigener Darstellung "ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen". Zur EADS gehören der Flugzeughersteller Airbus, das weltweit größte Hubschrauberunternehmen Eurocopter und das Joint Venture MBDA, der führende internationale Lenkflugkörperproduzent der Welt. Die EADS ist der größte Partner im Eurofighter-Konsortium, Hauptauftragnehmer für die Trägerrakete Ariane, sie entwickelt das militärische Transportflugzeug A400M und ist größter industrieller Partner für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo.
Die EADS entstand im Jahr 2000 aus der Fusion der deutschen DaimlerChrysler Aerospace AG (Dasa), der französischen Aerospatiale Matra und der spanischen CASA.