Die EADS ist eigenen Angaben zufolge ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und in den dazugehörigen Dienstleistungen. Mit seinen 113.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2005 offenbar einen Umsatz von 34,2 Milliarden Euro.
Das Gefechtsstand-System integriert nach Angaben von EADS die Technik zur Einsatzführung, Kommunikation, Informationsgewinnung und -verteilung in vorläufig 13 klimatisierten Containern. In drei Containern sind die Computertechnik sowie Funksende- und Funkempfanganlagen untergebracht, in den restlichen die Arbeitsplätze. Der Gefechtsstand kann den Angaben zufolge komplett, aber auch in Modulen genutzt werden. "Durch die Verlastbarkeit auf verschiedenste Transportmittel wird den heutigen Anforderungen an die Mobilität militärischer Systeme voll Rechnung getragen", so EADS.
Die EADS ist für die Ausstattung der Arbeitsplätze und für die Gefechtsstandelektronik GIADS II (German Improved Air Defence System) verantwortlich. GIADS II unterstützt laut EADS den Nutzer bei der taktischen Führung von Flugzeugen sowie von Flugabwehrverbänden. Dazu werte das System die Informationen aus, die von militärischen und zivilen Radargeräten geliefert werden. Die Software unterstütze die Bediener bei der Erstellung einer "identifizierten Luftlage". Taktische Datenverbindungen koppelten das System an die Integrierte Luftverteidigung der NATO. Darüber hinaus würden Flugplan- und Radardaten der zivilen Flugsicherung empfangen.
Die für das DCRC benötigte Kommunikationsausrüstung wurde vom österreichischen Unternehmen Frequentis geliefert. Das neu entwickelte Kommunikationssystem KOFA DCRC basiert nach Angaben der deutschen Luftwaffe auf der hochmodernen Voice-over-IP-Technologie. Diese besonders gesicherte Möglichkeit, über das Internet zu telefonieren, sei einfach zu bedienen und biete unter anderem eine hohe Tonqualität bei der verbalen Kommunikation.
Das System kann nach Angaben der Luftwaffe mit dem NATO-Aufklärungsflugzeug AWACS oder der neuen Fregatte von Typ 124 gekoppelt werden kann und sei in der Lage, die Luftbewegung von bis zu 3000 Flugzeugen und auch von seegestützten Waffen zu überwachen. Es könne weltweit an jeden Ort verlegt werden. Zu den Aufgaben könne der Einsatz bei militärischen Eingreif- oder Stabilisierungsoperationen in der NATO Response Force (NRF), bei NATO- oder EU-Operationen oder im Inland zur Sicherung des Luftraumes während besonders wichtiger Großereignisse gehören.
In den kommenden beiden Jahren will die Luftwaffe das System durch zwei verlegefähige Radarsensoren ergänzen. Auch sie sollen dem Einsatzführungsbereich 3 in Holzdorf (DCRC EinsFüDstLw) übergeben werden.
Laut EADS ist der mobile Gefechtsstand "prädestiniert, Luftstreitkräfte in multinationalen und teilstreitkraftgemeinsamen Operationen (Joint & Combined Operations) taktisch zu führen". Zusätzliche Erweiterungen bei Funktionalitäten und der Kapazität seien geplant. Damit könne das Gefechtsstands-System für die Führung unterschiedlicher Waffensysteme aus dem gesamten Spektrum befähigt werden – "ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Vernetzten Operationsführung von Streitkräften".