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"Mittelschichtsloch"

Studentenwerk für staatliche Studienfinanzierung

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Das Deutsche Studentenwerk spricht sich für eine Fortsetzung der staatlichen Studienfinanzierung aus. Das "Erfolgsmodell BAföG" könne nicht durch eine "marktbasierende" Studienfinanzierung ersetzt werden, meint der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde. Die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten BAföG-Daten 2005 zeigten, dass der Anstieg der BAföG-geförderten Studierenden auf nunmehr 507.000 insgesamt sowie 345.000 im Jahresdurchschnitt angehalten habe. Das Studentenwerk warnt vor einem "Mittelschichtsloch": Zahlreiche Eltern verdienten zu wenig, um ihren Kindern ein Studium zu finanzieren, lägen mit ihrem Einkommen jedoch knapp über der Grenze für eine Förderung.


Zu dem Anstieg der Zahl der BAföG-Empfänger komme es, obwohl die Studienanfängerzahlen im Wintersemester 2005/06 zum zweiten Mal gesunken seien und die Studierendenzahlen insgesamt nur geringfügig um 1 Prozent zugenommen habe. Der BAföG-Anstieg flache mit insgesamt 10.000 beziehungsweise 5.000 im Jahresdurchschnitt zusätzlich Geförderten zwar ab, dies liege jedoch allein an der seit der BAföG-Reform 2001 ausbleibenden Anpassung des BAföG an die Gehalts- und Preisentwicklung. So seien die BAföG-Elternfreibeträge seit 2001 nahezu unverändert, die wesentlich die Zahl der Geförderten und die Höhe des Förderungsbetrags steuerten.

"Das BAföG aus 2001 muss daher weiter kräftig verbessert werden, um mit mehr Studierenden - insbesondere aus einkommensschwächeren Familien - die Nachfrage der Wirtschaft nach Höchstqualifizierten zu sichern", meint Meyer auf der Heyde unter Verweis "auf die sozialstaatliche und wirtschaftspolitische Bedeutung des BAföG".

Das BAföG sei nicht nur für einkommensschwächere Familien "der Schlüssel" für den Hochschulzugang, sondern zunehmend auch für die Mittelschicht: "Eine Erhöhung der Elternfreibeträge verhindert das sich auch in anderen Industriestaaten abzeichnende Mittelschichtsloch: Diese Eltern verdienen zu wenig, um ihren Kindern ein Studium zu finanzieren, liegen mit ihrem Einkommen jedoch knapp über der Grenze, so dass ihre Kinder keine Förderung erhalten".

Durch die niedrigen Einkommensgrenzen erhielten auch nicht alle BAföG-geförderten Studierenden den Höchstsatz von monatlich 585 Euro, sondern durchschnittlich 375 Euro monatlich. Eine BAföG-Anhebung sei angesichts der steigenden Kosten "dringend nötig", so Meyer auf der Heyde. Neben der 3 prozentigen Mehrwertsteuererhöhung seien die Studierenden spätestens ab 2007 zusätzlich mit durchschnittlich 83,33 Euro Studiengebühren belastet, weil in sieben Bundesländern 500 Euro pro Semester erhoben würden. Von der Einführung allgemeiner Studiengebühren seien 2007 rund 1,4 Millionen der rund 2 Millionen Studierenden betroffen.

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