"Die weiteren Absatzerfolge des Fairen Handels hängen wesentlich davon ab, dass die Verbraucher einen möglichst einfachen und problemlosen Zugang zu fair gehandelten Produkten erhalten", meint Verbraucherschützer Georg Abel. Schon der vor Jahren eingeleitete Weg in die Supermärkte sei für den Absatz der fair gehandelten Produkte ein entscheidender Schritt gewesen.
Die Gewinnung eines Discounters setze diese Strategie, fair gehandelte Produkte an möglichst viele Einkaufsorte zu bringen, konsequent fort. Je häufiger die Verbraucher im Handel auf das Angebot fair gehandelter Produkte stießen, desto wahrscheinlicher werde der Kauf, "womit dem eigentlichen Ziel - der Verbesserung der Lebenssituation benachteiligter Produzenten - gedient ist", so Georg Abel. Diese Einschätzung geschehe "völlig unabhängig von der Bewertung der sonstigen Unternehmenspolitik von Lidl", die zum Teil unter öffentlicher Kritik stehe, betont Abel.
Ob Kaffee oder Tee, Bananen oder Orangensaft, Schokolade oder Honig, Trockenfrüchte, Textilien, Blumen oder Fußbälle - an vielen Orten seien die fairen Produkte heute schon präsent. Für die Konsumenten sei das neue Angebot von Lidl nur eine Möglichkeit, fair gehandelte Produkte zu erwerben. Mittlerweile würden diese bundesweit in 27.000 Supermärkten und Kaufhäusern sowie in mehr als 800 Weltläden, in zahlreichen Naturkostgeschäften sowie dem Versandhandel angeboten. "Verbraucher sollten beim Einkauf besonders auf das Fairtrade-Zeichen achten", empfiehlt Abel.
Nachrichten Fair Trade
Handelshemmnisse abbauen
Freier Handel ist nach Darstellung von Bundeskanzlerin Angela Merkel notwendig für global wirkende Unternehmen. "Protektionistische Anwandlungen werden Deutschland dabei nicht gut tun", sagte Merkel auf dem Unternehmertag des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels. Sie wären die falsche Antwort auf die Globalisierung. Handelshemmnisse weiter abzubauen - dies hat sich die Bundesregierung auch für die EU-Präsidentschaft sowie den Vorsitz des G8-Gipfels vorgenommen. Zugleich will sich die Bundesregierung aber für den Schutz des "geistigen Eigentums" im internationalen Handel einsetzen.
Zukünftig sollen Informations- und Statistikpflichten von Unternehmen nennenswert gesenkt werden. Hierzu hat die Bundesregierung einen "Normenkontrollrat" eingerichtet, der bei der Gesetzgebung über die bürokratische Belastung der Unternehmen wachen soll. Ziel sei es, bis zum Ende der Legislaturperiode die Bürokratiekosten um 25 Prozent zu senken.
5-Milliarden-Entlastung für Unternehmen
Mit bis zu 5 Milliarden Euro will die Bundesregierung die Unternehmen weiter entlasten. "Zusätzlich soll es für international agierende Körperschaften vergleichbare Steuersätze geben", so Merkel. Damit sollten diese Unternehmen gleich behandelt werden.
Mit der Unternehmensteuerreform solle zugleich das Steueraufkommen in Deutschland gesichert werden. "Die Unternehmensvielfalt in Deutschland ist groß", so Merkel. Um "einseitige Belastungen" zu vermeiden, sollen deshalb Vertreter verschiedener Interessengruppen angehört werden.
"Sonderregelung" für Familienunternehmen
Um die Tradition von Familienunternehmen in Deutschland zu erhalten, soll die Erbschaftsteuerregelung reformiert werden. Ganz im Interesse der Familienunternehmer stellte Merkel die Frage: "Warum behandelt man das Erbe, das im Betrieb erhalten wird, anders, als Kapital, das nicht im Betrieb gebunden ist?"
Familienunternehmen müssten schließlich beim Übergang von einer Generation zur anderen erhalten bleiben. Deswegen solle diesen Unternehmen eine "Sonderregelung" zuteil werden. Die Reform sehe daher vor, "die Erbschaftsteuer zu erlassen, wenn das vererbte Vermögen auch mindestens 10 Jahre in der Personengesellschaft verbleibt". Deutschland tue gut daran, seine Personengesellschaften und Familienunternehmen zu unterstützen, so die Bundeskanzlerin.
Milliardenentlastung für Unternehmen - Sparen und Mehrwertsteuererhöhung für andere Vor dem Hintergrund der Milliarden-Entlastungen für die Unternehmen sprach Merkel auch die "Sanierung" des Bundeshaushalts an. Und Sanieren bedeute auch zu sparen. Die Logik: Wenn bei den einen gespart wird, kann man den anderen Milliardenentlastungen gewähren. Außerdem soll in der Bevölkerung mehr Geld eingetrieben werden: Für Merkel ist es eine "schwierige und unabänderliche Notwendigkeit", die Mehrwertsteuer zu erhöhen. Hierzu gebe es "keine Alternative".
Am 19. Okt. 2006 unter: nachrichten
Valentinstag
Zum Valentinstag am kommenden Montag erinnert das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes daran, dass auf vielen Blumenfarmen unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen. Betroffen seien insbesondere Frauen, die in den Lieferländern in Afrika und Lateinamerika für Hungerlöhne arbeiten und dabei oft völlig ungeschützt giftigen Pestiziden ausgesetzt seien. Die Organisation rief dazu auf, Blumen aus fairem Handel zu kaufen. Nur Blumen mit dem "Flower Label" garantierten menschenwürdige und umweltgerechte Produktionsbedingungen. Rund 1.000 Blumengeschäfte in Deutschland böten Blumen mit dem "Flower Label" an, erklärte terre des hommes.
"Gerade Kinder leiden unter den vielfach ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Blumenindustrie", erklärte Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von terre des hommes. "Denn viele der Blumenarbeiterinnen sind allein erziehende Mütter, die nur Hungerlöhne verdienen, von denen sie sich und ihre Kinder nicht ernähren können." Viele Kinder müssten deshalb arbeiten, um zum Überleben der Familien beizutragen. Zudem gebe es für die Blumenarbeiterinnen keinerlei gewerkschaftliche Rechte und Mutterschutzbedingungen, so dass Schwangere oftmals hohen Pestizidbelastungen ausgesetzt seien.
Nach Auskunft von terre des hommes liefern rund 60 Blumenfarmen in Kolumbien, Ecuador, Kenia, Tansania, Simbabwe und Südafrika Blumen mit dem "Flower Label" nach Deutschland. Demnächst solle in Portugal eine erste europäische Blumenfarm "faire" Blumen anbieten. Das "Flower Label" verpflichtet die Betriebe, Existenz sichernde Löhne zu zahlen, Gewerkschaftsfreiheit zu gewähren und auf den Einsatz giftiger Pestizide zu verzichten. Ebenso tabu sind Kinder- und Zwangsarbeit.
Das "Flower Label Programme" wurde von terre des hommes gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, dem Hilfswerk Brot für die Welt und der Menschenrechtsorganisation FIAN aufgebaut.
Am 11. Feb. 2005 unter: nachrichten
Label für fair gehandelte Produkte
Die Organisation TransFair handelt als unabhängige Siegelinitiative nicht selbst mit Waren, sondern vergibt ihr Siegel für fair gehandelte Produkte. Der Faire Handel verbessert die Lebensverhältnisse von rund 500 000 Bauern- und Plantagenarbeiterfamilien in 35 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens. Sie erhalten einen Preis für ihre Produkte, der ihre Kosten deckt und Investitionen in Produktqualität, Umwelt und Sozialprogramme ermöglicht. Das verschafft den Erzeugern eine bessere Ausgangsposition für den herkömmlichen Welthandel, gibt der ländlichen Entwicklung Impulse und kann dem Anwachsen der Slums in den großen Städten entgegenwirken.
TransFair wird von 39 Organisationen wie Misereor, Unicef und der Verbraucher-Initiative getragen. Bislang erhalten 68 Lizenznehmerfirmen das TransFair-Siegel. Im Herbst 2002 wird die Initiative zehn Jahre alt.
Mit der Initiative Rugmark will der Teppichhandel die weitverbreitete Kinderarbeit in den Erzeugerländern eindämmen. Inspektoren kontrollieren rund 35 000 Knüpfstühle in Indien und Nepal. In Nepal, wo die Teppichindustrie der zweitwichtigste Handelszweig darstellt, werden über 60 Prozent kontrolliert.
Rugmark-Inspektoren haben bisher über 2000 Fälle von Kinderarbeit aufgedeckt. Zusätzlich haben die Organisationen "Brot für die Welt", "Misereor" und "terre des hommes" drei Millionen Euro für Rehabilitationsmaßnahmen ehemaliger Kinderarbeiter investiert. Rugmark wird seit 1999 von TransFair betreut.
Am 28. Mai. 2002 unter: nachrichten