Auf europäischer Ebene wird derzeit eine entsprechende Meeres-Strategie erarbeitet, um einen "guten Zustand" der europäischen Meere bis zum Jahr 2021 zu erreichen. Dabei sollen bisher isoliert betrachtete Politikbereiche wie Schifffahrt, Fischerei, Offshore-Energie, Meeressschutz, Entwicklung der Küstenbereiche in eine Zusammenschau gebracht werden. "Ziel ist, das Potenzial für eine nachhaltige Nutzung der Meere auszuschöpfen, ohne die Meeresökosysteme zu schädigen", so Klug.
Um dies zu erreichen müssten Meere auch außerhalb von Katastrophen und Krisen wie Tankerhavarien, Seehundsterben oder exzessiven Algenblüten als Thema wahrgenommen werden. So müssten etwa die Belange von Natur- und Umweltschutz endlich in die Fischerei integriert werden. "Wir müssen die Fischerei auf ein nachhaltiges Niveau zurückführen", so Klug.
Eine zentrale Voraussetzung beim Balanceakt von Schutz und gleichzeitiger nachhaltiger Nutzung der Meeresressourcen ist der Erhalt der biologischen Vielfalt im Meer. Nach dem UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt soll weltweit bis zum Jahr 2012 ein Netzwerk von effektiv gemanagten Meeresschutzgebieten geschaffen werden. "Die Effizienz eines solchen Netzwerkes hängt aber wesentlich davon ab, dass Konflikte mit ihren Auswirkungen auf die Meeresnatur bekannt sind und dass ein geeignetes Management menschlicher Aktivitäten in europäischen und den angrenzenden Gewässern stattfindet", so Klug.