Vor einer Generation hätten Düfte noch "als etwas Besonderes gegolten. Parfümierte Produkte seien eine oft teure Seltenheit gewesen. Heute werde Vieles, was sich für das Verströmen eines Geruchs eignet, auch mit einem Duft versehen. "Luftverbesserer" fänden sich zum Beispiel in Wasch- und Reinigungsmitteln oder Duftkerzen. Auch im öffentlichen Raum seien die Verbraucher -? oftmals unbewusst - mit Duftstoffen konfrontiert, etwa wenn die "Luftauffrischer" sich über Klimaanlagen in Kaufhäusern oder Büros verteilten. "Es duftet allerorten." Für den Menschen könne das aber zum Problem werden, gerade für sensible Personen.
Auch für Duftstoffe gelte: Wird Angenehmes zur Last, müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher schützen können. "Leider wissen wir auffallend wenig über die verwendeten Stoffe und ihre gesundheitlichen sowie ökologischen Wirkungen", schreibt das Umweltbundesamt. "Ganz sicher" sei es nicht sinnvoll, Duftstoffe generell zu verbieten, denn dies entspräche weder den Wünschen der Konsumenten noch denen der Hersteller und Anwender. Aus Gründen der Vorsorge empfiehlt aber die Behörde, Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden, in denen Einzelne keinen Einfluss auf die Beduftung nehmen können nicht einzusetzen, um die Gesundheit empfindlicher Personen nicht zu beeinträchtigen. Dies betreffe zum Beispiel Büros, Kaufhäuser und Kinos.
In Haus und Wohnung sollten Verbraucher vorsichtig mit Duftstoffen umgehen und schlechte Luft nicht mit wohlriechenden Produkten maskieren. Vielmehr sei den Ursachen für vermeintlich schlechte Luft nachzugehen und deren Quelle zu beseitigen. Gute Belüftung und regelmäßiges Putzen mit duftstofffreien Mitteln sorgten am besten für frische Luft. Wer sich dennoch für eines der vielen Duftprodukte entscheide, sollte zumindest sparsam und umsichtig damit umgehen: "Besondere Zurückhaltung ist angezeigt gegenüber Verdampfern - etwa Teelichtern oder Duftlampen -, da diese die Konzentration der Duftstoffe in der Atemluft stark erhöhen können."
Die Hersteller der Duftstoffe könnten ebenfalls dabei helfen, den Einsatz ihrer Produkte gesundheitsverträglicher zu machen. Sie sollten die Verbraucher besser und ausführlicher als bisher über die Inhaltsstoffe ihrer Duftpräparate informieren. Klar sei auch, dass nur Substanzen zum Einsatz kommen dürften, die auf ihre Verträglichkeit für Mensch und Umwelt geprüft und als unbedenklich eingestuft seien. "Hier ist das Wissen allerdings noch sehr lückenhaft."