"Die Autoindustrie hat die Politik lange genug an der Nase herumgeführt", meint Hermann-Josef Vogt vom umweltorientierten Verkehrsclub VCD. Die Politik müsse "endlich handeln" und einen europaweit verbindlichen Grenzwert einführen, um Klima und Umwelt zu entlasten.
Der Kohlendioxid-Ausstoß von Fahrzeugen sei unmittelbar mit dem Kraftstoffverbrauch verbunden. Nach Angaben des Beratungsunternehmens R.L. Polk Marketing Systems emittierten die von europäischen Fahrzeugherstellern im letzten Jahr verkauften Neufahrzeuge im Schnitt 160 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Um die Zusage noch einhalten zu können, müsste der Kohlendioxid-Ausstoß bis 2008 jährlich um 4,3 Prozent sinken. Tatsächlich sei der Wert im Vergleich zum Vorjahr nur um ein Prozent gesunken, und auch der einmalige Bestwert aus dem Jahre 2000 läge nur bei 2,9 Prozent.
In Deutschland liegt der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß den Angaben zufolge mit 170 Gramm pro Kilometer sogar um 6 Prozent über dem EU-Durchschnitt.
Damit sich spritsparende Fahrzeuge am Markt durchsetzen und die Einsparpotenziale im Straßenverkehr schneller erschlossen werden, fordert der Verkehrsclub die Bundesregierung auf, eine Kfz-Steuer auf den Weg zu bringen, die sich am Kohlendioxid-Ausstoß der Fahrzeuge orientiert. Die Einführung einer solchen Kohlendioxid-basierten Kfz-Steuer sei im Koalitionsvertrag vereinbart.
Fahrzeuge, die besonders verbrauchsarm sind, würden danach deutlich geringer belastet als "Spritschleudern". Käuferinnen und Käufer erhielten so einen "wirksamen Anreiz, spritsparende Modelle anzuschaffen". Weniger Spritverbrauch entlaste zudem nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel.