"Piratenfischern und ihren Helfern muss das Handwerk gelegt werden, wenn wir die Meere und ihre Artenvielfalt retten wollen", fordert Meeresbiologe Thilo Maack von Greenpeace. "Wir werden sicher stellen, dass es zu keinen weiteren Verstößen kommt, bevor die Behörden in Las Palmas den gestohlenen Fisch beschlagnahmt haben."
Während der vergangenen drei Wochen hat Greenpeace mit dem Aktionsschiff "Esperanza" vor der Westafrikanischen Küste zusammen mit Vertretern der Behörden Guineas Fischtrawler "überwacht". Von den über 100 überprüften Schiffen seien vermutlich mehr als die Hälfte in illegale Praktiken verwickelt, vermutet die Organisation. Auch die "Binar 4" zähle dazu. Unerlaubt habe sie Fisch auf Hoher See übernommen, der zuvor in den Gewässern Guineas gefangen worden sei. Die "Esperanza" hätte das Schiff daraufhin bis nach Las Palmas verfolgt, wo die Ladung gelöscht und auf den europäischen Markt gebracht werden sollte.
Insgesamt habe die "Binar 4" etwa 11.000 Kisten mit Fisch an Bord. Die Behörden in Las Palmas verweigerten laut Greenpeace bislang die Erlaubnis zum Anlanden der illegalen Fracht. "Es ist ermutigend, dass die Behörden von Guinea und Spanien gegen das Schiff vorgehen. Dies ist hoffentlich der Beginn wirksamer Kontrollen von Piratenfischern, die in Las Palmas ihren Fang verkaufen wollen", sagte Maack. Las Palmas sei der Hauptumschlagplatz für Fisch, der illegal vor Westafrika gefangen werde.
Die Patrouillenfahrt der "Esperanza" vor der Küste Westafrikas sei Teil der "SOS-Weltmeer"-Tour von Greenpeace. Über ein Jahr lang fahre das größte Aktionsschiff der Umweltschützer rund um die Welt. Während der Tour decke die Esperanza "Umweltverbrechen" auf und dokumentiere die Schönheit der Ozeane.