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Wahlverweigerer

Historisch niedrige Beteiligung an Kommunalwahl in Hessen

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Bei der Kommunalwahl in Hessen hat die CDU am Sonntag in den großen Städten des Landes ersten Trendergebnissen zufolge die Nase vorn. Die SPD musste unter anderem in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden herbe Verluste hinnehmen und konnte nur in Kassel die CDU abhängen. Klarer Wahlgewinner scheint Die Linke zu sein. Sie konnte ihren Stimmenanteil kräftig ausbauen. Die Wahlbeteiligung ging vielerorts spürbar zurück und hat möglicherweise einen neuen Tiefstand erreicht. In der größten hessischen Stadt Frankfurt am Main blieben rund 60 Prozent der Wahlberechtigten zu Hause. In Kassel waren es sogar rund 63, die nicht wählen gingen.


Deutlich besser sah es noch in den ländlich geprägten Landkreisen aus, wo immerhin gut jeder zweite Stimmberechtigte sein Kreuz machte.

In Frankfurt konnte die CDU ihre Stellung als stärkste Kraft klar behaupten. Nach der ersten Trend-Auszählung der Stimmzettel lagen die Christdemokraten bei 37,6 Prozent (2001: 38,5 Prozent). Die SPD fiel gegenüber der Wahl vor fünf Jahren von 30,5 auf 23,0 Prozent zurück. Drittstärkste Kraft bleiben in Frankfurt die Grünen mit 15,8 Prozent (2001: 14,1 Prozent). Dahinter folgen die Linke mit 6,5 Prozent (2001: 2,3 Prozent) und die FDP mit 6,5 Prozent (2001: 4,6 Prozent).

Auch in der Landeshauptstadt Wiesbaden verteidigte die CDU nach dem ersten Trendergebnis ihre führende Position. In Frankfurts Nachbarstadt Offenbach konnte die CDU sogar die Sozialdemokraten überholen. In Gießen liegt die CDU ebenfalls vor der SPD, muss jedoch um ihre Mehrheit im Stadtparlament mit der FDP und den Freien Wählern zittern. Das Bündnis hätte keine Mehrheit mehr, sollte sich das ermittelte Trendergebnis nach Auszählung aller Stimmzettel in den kommenden Tagen bestätigen.

Eine neue Mehrheit zeichnet sich auch in Darmstadt ab, wo das bisherige Bündnis aus SPD und Grünen zusammen nur noch auf 44,5 Prozent (2001: 49,9 Prozent) kommt. In Marburg hingegen kann sich die dortige rot-grüne Koalition offenbar halten. Nach dem am Sonntagabend bekannt gegebenen Resultat erhält die SPD in der mittelhessischen Universitätsstadt 33,6 Prozent der Stimmen, die Grünen kommen auf 17,4 Prozent.

Neben den Stadt- und Gemeindeparlamenten wurde auch die Zusammensetzung der Kreistage neu bestimmt. Bei diesen Wahlen konnten CDU und SPD ihre Hochburgen verteidigen, die SPD musste allerdings ebenfalls Stimmen einbüßen. Die CDU legte in mehreren Landkreisen zu, vereinzelt überholte sie sogar - wie in Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg und im bevölkerungsstärksten hessischen Landkreis Main-Kinzig - die SPD. Die Stimmenanteile der kleinen Parteien blieben in den Kreisen weitgehend unverändert.

Wegen der aufwändigen Auszählung wird sich die Ergebnisermittlung der Kommunalwahl noch mehrere Tage hinziehen. Am Sonntagabend wurden zunächst nur Zwischen- und Trendergebnisse der Wahlen errechnet. Vorläufige Endergebnisse werden in den einzelnen Kommunen voraussichtlich erst am Dienstag vorliegen. Für das gesamte Land ist dann am Donnerstag mit einem vorläufigen Ergebnis zu rechnen.

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