DIE Internet-Zeitung
Grundschleppnetze

Greenpeace prangert "illegale Fischfangflotte" im Rostocker Hafen an

Am

Greenpeace-Aktivisten kennzeichneten am Montag im Rostocker Hafen fünf Fischtrawler als "illegal". Die Umweltschützer beschrifteten den Rumpf der rund sechzig Meter langen Schiffe und forderten die Bundesregierung auf, "die Piratenfischer" festzulegen. Der Grund für die Aktion: Im Hafen von Rostock werden nach Darstellung der Umweltschutzorganisation die Trawler derzeit fit für die nächste Saison gemacht, obwohl die Europäische Union und internationale Fischereiorganisationen sie als illegale Fischer gelistet hätten. "Die Trawler halten sich seit Jahren nicht an internationale Fischereiabkommen und zerstören mit ihren Grundschleppnetzen die Fischbestände und die Unterwasserwelt im Atlantik", so Greenpeace.


"Deutsche Behörden sind auf beiden Augen blind, wenn es um den Schutz der Meere geht", meint Iris Menn von Greenpeace. "Piratenfischer auszurüsten und zu unterstützen, ist ein glatter Rechtsbruch." Deutschland müsse die Piraten dingfest machen. Zuständig sei das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Hamburg und das Fischereiministerium in Bonn. Vor Ort sei die Rostocker Hafenbehörde verantwortlich.

Wie Piratenfischer verfolgt und bestraft werden könnten, beweise die norwegische Regierung. Im vergangenen Monat habe die norwegische Küstenwache zwei spanische Grundschleppnetz-Trawler wegen illegaler Fischerei an die Kette gelegt. Die Trawler sollen zuvor geschützte Tiefseefische gefangen und damit gegen gültige Fischereiabkommen verstoßen haben.

Das Thema Piratenfischer spiele auch am Dienstag beim Treffen der EU-Fischereiminister in Brüssel eine Rolle. Diese beraten die jährlichen Quoten für die EU-Fangflotten. Die Minister müssten sich zunehmend auch mit den Folgen der internationalen "Fisch-Mafia" auseinandersetzen. Weltweit würden jährlich rund eine Milliarde Euro durch die illegale Fischerei erwirtschaftet. Die durch "Piratenfischer" gefangene Menge an Fisch belaste zusätzlich die bereits überfischten Bestände.

Am 19-12-2005

"Illegale" Fischerei soll Bestände des Störs bedrohen

Echter Kaviar

Der Handel mit Kaviar und anderen Produkten von wild lebendem Stör ist für dieses Jahr untersagt worden, wie die Umweltorganisation Greenpeace auf ihrer Internetseite berichtet. Als Grund wird von CITES - der UN-Konvention für den Handel mit bedrohten Arten - unter anderem die hemmungslose Wilderei angegeben. Illegale Fischerei habe die Bestände des Störs, besonders im Kaspischen Meer, bereits bedrohlich dezimiert. Der Handel mit Kaviar als lukratives Geschäft stellt nach Auffassung der Artenschützer eine Gefahr für das Überleben des Störs dar. In der früheren Sowjetunion habe das große gepanzerte Urtier daher nur noch eingeschränkt befischt werden dürfen. Als das Sowjetreich sich aufgelöst habe, sei der Handel mit Kaviar wieder aufgeblüht, vor allem der illegale. Seit 1998 unterliegt der Handel mit Kaviar der Kontrolle von CITES.

Wieviel Kaviar aus den führenden Exportländern am Kaspischen Meer - Iran, Kasachstan und Russland - illegal auf den Markt kommt, lässt sich laut CITES nicht feststellen. Aber Experten gingen davon aus, dass es sich um ein Vielfaches der legalen Menge handelt. CITES fordert die Herstellerländer darum auf, genauere Informationen über die Nachhaltigkeit ihrer Fangquoten zu liefern. Dazu gehörten auch Angaben über illegalen Fischfang.

Außerdem fordert CITES die Importländer auf sicherzustellen, dass die gekaufte Ware aus legalen Quellen stamme. Diese Pflicht hätten viele Staaten nicht erfüllt. Der Anteil an illegalem Kaviar auf dem französischen Kaviarmarkt beispielsweise werde auf 90 Prozent geschätzt. Frankreich ist das Hauptabnehmerland für Kaviar in Europa.

Am 03-01-2006

Neuer EU-Fonds für die Fischwirtschaft und die Lebensmittelindustrie

Europäischer Fischereifonds

Der EU-Rat der Fischereiminister hat am Montag in Brüssel einen neuen "Europäischen Fischereifonds" (EFF) beschlossen, der ab 2007 das bisherige "Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei"(FIAF) ablösen soll. Nach Angaben der EU-Kommission soll der Fischereifonds "vor allem eine nachhaltige Fischerei- und Aquakulturwirtschaft in Europa" fördern. Die staatlichen Beihilfen sollen einerseits die Fischwirtschaft bei der Flottenanpassung unterstützt, "um sie wettbewerbsfähiger zu machen". Zum anderen verweist die Kommission darauf, dass der Fonds auch "Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt" fördern werde. Krisengebieten der Fischereiwirtschaft soll mit den finanziellen Mitteln zudem bei der "Diversifizierung ihrer wirtschaftlichen Basis", also beim Aufbau anderer wirtschaftlicher Tätigkeiten, geholfen werden. Mehr Geld zu sparen soll es künftig für Maßnahmen geben, "mit denen gewährleistet werden soll, dass die Fischwirtschaft auch künftig über die qualifizierten Arbeitskräfte verfügen kann, die sie benötigt". Der Fonds hat eine Laufzeit von sieben Jahren und eine Mittelausstattung von rund 3,8 Milliarden Euro. Das Geld kommt auch der Lebensmittelindustrie zugute.

Der Europäischen Fischereifonds soll Mittel für alle Zweige der Fischwirtschaft, und für die Fischereigebiete bereitstellen. Es profitieren grundsätzlich also die See- und die Binnenfischerei und die Aquakulturbetriebe. Darüber hinaus sollen auch "Erzeugerorganisationen" und dem "Verarbeitungs- und Vermarktungssektor" - also der Lebensmittelindustrie - Gelder zufließen. Hierbei sollen künftig auch "mittlere und einige große Unternehmen" von den staatlichen Beihilfen profitieren können.

"Die erzielte Einigung schafft ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den Maßnahmen, mit denen dem Sektor geholfen werden soll, seine Wettbewerbsfähigkeit wieder zu erlangen und zu erhalten, und der Förderung einer nachhaltigen und umweltverträglicheren Fischerei und Aquakultur", sagte Joe Borg, das für Fischerei und maritime Angelegenheiten zuständige Mitglied der Kommission. Der Fonds werde außerdem die Fischereigebiete bei der Verbreiterung ihrer wirtschaftlichen Basis unterstützen.

Nach Darstellung der Kommission werden so die Hauptziele der Gemeinsamen Fischereipolitik, die bei der Reform im Jahr 2002 vereinbart wurden, erreicht. Eines der Ziele sei die Abschaffung staatlicher Beihilfen für die Erhöhung der Fischereikapazität. Die staatlichen Beihilfen sollen künftig dazu dienen, die Flotte bei der Anpassung der Fangkapazitäten und des Fischereiaufwandes "an die verfügbaren Fischbestände" zu unterstützen. Gefördert werden die "verschiedenen Zweige der Fischwirtschaft". Beispielsweise können künftig über den Fonds neue Antriebsmaschinen für Schiffe subventioniert werden, sofern dies die Sicherheit oder die Treibstoffeffizienz erhöht.

Auch "Organisationen, die im allgemeinen Interesse des Sektors tätig werden", können von dem Geldtopf profitieren. Finanziell gefördert wird ferner "auch technische Hilfe für die Mitgliedstaaten, um die Bereitstellung der Fördermittel zu erleichtern". Die Mitgliedstaaten können der beschlossenen EU-Verordnung zufolge selbst entscheiden, wie sie die Mittel auf die einzelnen Prioritäten aufteilen wollen.

Zahlreiche Maßnahmen, die bislang vom "Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei"(FIAF) gefördert wurden, werden auch weiterhin finanziert werden. Darüber hinaus unterstützt der neue Fonds laut EU-Kommission "aber noch eine Reihe innovativer Mechanismen, die auf die veränderten Gegebenheiten im Fischereisektor reagieren". Hierzu gehören Maßnahmen, die die "Durchführung der Wiederauffüllungspläne" flankieren und die "Anwendung selektiverer Fangmethoden" fördern sollen, sowie die Finanzierung lokaler Strategien für eine wirtschaftliche Entwicklung in den Fischereigebieten. Der neue Fonds stelle auch verstärkt Beihilfen für die Binnenfischerei und "eine umweltschonende Aquakultur" bereit.

Die Mitgliedstaaten sollen künftig "von einfacheren Durchführungsvorschriften und flexibleren Förderkriterien" profitieren, um die Förderung genauer auf "die Bedürfnisse der Fischwirtschaft" in dem betreffenden Land zuschneiden zu können.

Am 21-06-2006

"Die Piraten sitzen im Herzen Europas"

Fischerei

Illegale Fischerei bedroht nach Auffassung der Artenschutzorganisation WWF die Tunfisch-Bestände im Mittelmeer und im Ostatlantik. Laut WWF fangen die Flotten der Europäischen Union, insbesondere Frankreichs, weit größere Mengen, als die offiziellen Quoten erlauben. Auch Libyen und die Türkei ignorierten die Höchstgrenzen. Der begehrte Rote Tunfisch (Thunnus thynnus) werde vor allem für die Trendspeise Sushi verarbeitet. Die Preise lägen bei über 150 Euro pro Kilo. "Tunfisch ist damit ähnlich lukrativ wie Kaviar." Der wichtigste Markt sei Japan, aber auch Deutschland zähle zu den Abnehmern. "Piraterie kommt leider nicht nur in Geschichtsbüchern vor. Die Kriminellen sitzen im Herzen Europas. Sie plündern mit dem Tunfisch einen der wertvollsten Schätze der Ozeane", meint Heike Vesper vom WWF. Die Organisation fordert einen sofortigen Fangstopp, "bis ein Plan zur Wiederherstellung der Bestände ausgearbeitet ist".

Die Fangquoten für den Roten Tunfisch werden laut WWF in jüngster Zeit um über 40 Prozent überschritten. Statt der erlaubten 32.000 Tonnen habe die Fischindustrie 2004 etwa 44.949 Tonnen, 2005 sogar 45.547 Tonnen aus dem Mittelmeer und dem Ostatlantik entnommen. Die tatsächliche Menge habe in beiden Jahren sogar weit über 50.000 Tonnen gelegen. "Diese Zahl bestätigen auch die Wissenschaftler des Internationalen Fischereiabkommens für den Atlantischen Tunfisch (ICCAT), das die Fanquoten festlegt", schreibt der WWF. "Die Piratenfischer melden ihre Fänge häufig nicht, um so Kontrollen zu entgehen und Steuern zu sparen. Zudem wird der Tunfisch oftmals bereits an Bord verarbeitet und direkt an die Importländer geliefert."

Die wichtigste Triebfeder für das illegale Geschäft sei "die ungezügelte Ausweitung der Fischzuchten im Mittelmeer". In den Aquakulturen würden im Meer gefangene Tunfische gemästet und dann weiter verarbeitet. Die Zucht gefährde auch andere Arten, denn für jedes Kilo Tunfisch würden über 20 Kilo Fisch verfüttert. Die Europäische Union subventioniere Zuchten und Fangflotten. "Der Raubbau wird aus Steuergeldern finanziert", kritisiert Vesper. Der WWF fordert die EU auf, die Subventionen zu streichen und ihre tragende Rolle in der ICCAT zu nutzen, um die Plünderung zu stoppen. "Die EU-Kommission darf nicht länger zusehen, wie eine jahrhundertealte Fischerei zugrunde gerichtet wird."

Die Bestände des Roten Tunfischs sind nach Einschätzung des WWF "massiv überfischt". "So fangen traditionelle Fischer in der Straße von Gibraltar heute 80 Prozent weniger Tunfisch als noch zu Beginn der 1990er Jahre." Die großen Flotten weiteten ihre Fangzonen bis in die Brutgebiete des Tunfischs aus. "Es ist ein unheilvoller Wettlauf mit der Zeit, bei dem alle nur verlieren können. Die Tunfisch-Bestände kollabieren. Die Fischer verlieren ihr Einkommen. Und die Verbraucher müssen dauerhaft auf den schmackhaften Fisch verzichten", so Vesper.

Ein Roter Tunfisch wird den Angaben zufolge bis zu zwei Meter lang, 700 Kilo schwer und erzielt Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometer pro Stunde. Er kann den Atlantik in nur 40 Tagen durchqueren.

Am 05-07-2006

Politik, Wirtschaft und Verbraucher sollen Artensterben im Meer stoppen

Fischfang

Der Umweltverband WWF zeigt sich besorgt über die Ergebnisse einer von kanadischen Wissenschaftlern im Magazin "Science" veröffentlichten Studie. Der Report sage den Kollaps aller wirtschaftlich genutzten Fischbestände bis 2048 voraus - wenn die Menschen die Ozeane weiter wie bisher plünderten. Als Gründe nennen die Autoren Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel. Die bislang umfassendste globale Studie zum Artensterben in den Meeren bestätige Untersuchungen des WWF. In ihrem jüngst veröffentlichten Living Planet Report hat die Naturschutzorganisation bei 1.112 Populationen von 274 Meeresarten zwischen 1970 und 2003 einen Rückgang der Bestände um über 25 Prozent ermittelt.

WWF-Meeresbiologin Heike Vesper sagte: "Die Fakten sind alarmierend. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen jetzt handeln. Die Lösungen, um die Katastrophe in unseren Ozeanen abzuwenden, liegen auf dem Tisch." Der WWF wolle bis 2010 zehn Prozent der Meere unter Schutz stellen - bislang sind es lediglich 0,5 Prozent.

"Wir brauchen eine weltweites, repräsentatives Netzwerk von gut gemanagten Schutzgebieten, um die biologische Vielfalt der Ozeane dauerhaft zu erhalten", so der WWF-Experte Stephan Lutter. Die kanadische Studie zeige auf, dass der Verlust der Artenvielfalt die Stabilität des Ökosystems Meer gefährdet. In wirksam geschützten Gebieten hingegen erhole sich das Ökosystem relativ schnell.

Die Politik dürfe nicht länger die Fakten ignorieren. Seit Jahren schlage beispielsweise die EU die Warnungen der Forscher vor dem Zusammenbruch der Kabeljaubestände in Nord- und Ostsee in den Wind. Kürzlich habe die EU für den Dorsch in der östlichen Ostsee eine Fangquote von über 40.000 Tonnen beschlossen - der Internationale Rat zur Erforschung der Meere (ICES) hatte für einen Fangstopp plädiert. Eine ähnlich katastrophale Entscheidung drohe im Dezember für die Fangquoten in der Nordsee. "Der Kabeljau könnte das nächste Opfer einer kurzfristigen Fischereipolitik werden", so WWF-Expertin Vesper.

An Wirtschaft und Verbraucher appelliert der WWF, stärker auf Fisch aus nachhaltigem Fang zu setzen. Dies garantiere das blaue Siegel des "Marine Stewardship Council". "Weltweit tragen etwa vier Prozent aller Fischereien das blaue Logo. Das ist ein mühsamer errungener Erfolg - aber noch zu wenig, um die Überfischung wirksam einzudämmen", so Vesper.

Verbraucher sollten beim Kauf auf das blaue MSC-Siegel achten. "Mittelfristig müssen sich die Konsumenten von Fischen wie Kabeljau oder Tunfisch wohl auf kleine Fische wie Hering oder Sprotte umsteigen", so Vesper.

Am 03-11-2006

WWF kritisiert Fischerei-Programm der norddeutschen Bundesländer

Wirtschaftliche Belange

Der World Wide Fund for Nature (WWF) hat sich am Donnerstag enttäuscht von dem Fischereikonzept der Küstenländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gezeigt. Darin fordern die zuständigen Minister den Ausbau der Fischzuchten an der Küste und ein stärkere Berücksichtigung wirtschaftlicher Belange in der Fischerei. "Die Länder haben die Chance verpaßt, eine zukunftsfähige Fischereipolitik auf den Weg zu bringen", sagte WWF-Expertin Heike Vesper am Rande des Treffens. Das Papier falle hinter die bislang in der EU und auf dem Rio-Gipfel vereinbarten Ziele einer nachhaltigen Fischerei zurück. Demnach sollten sich dezimierte Fischbestände erholen können. Die Fangmengen sollten zudem die Stabilität der Bestände nicht gefährden. Nach Ansicht des WWF vernachlässigen die Minister diese Umweltbelange. "Kurzfristiges Wirtschaftsdenken hat schon viele Fischereien zerstört", sagte Vesper. So werde die Zukunft der Fischer und der Fischbestände aufs Spiel gesetzt. "Sie verfolgen Konzepte von gestern. Statt Verantwortung zu übernehmen, jammern die Minister über den Bund und Europa."

Nach WWF-Angaben will Mecklenburg-Vorpommern 30 Millionen Euro EU-Gelder in die Entwicklung der Dorsch-Zucht investieren. "Dorsch züchten, ihn dann im Meer aussetzen, damit die Fischer ihn dort fangen – das ist ohne ein nachhaltiges Management barer Unsinn", meint Vesper. So könne der durch die politischen Fehler der Vergangenheit heraufbeschworene Kollaps der Dorschbestände nicht verhindert werden. Zudem sei bislang keine unabhängige Umweltprüfung der geplanten Fischzuchten auf See vorgesehen. Völlig unklar sei auch, woher der Futterfisch für immer mehr Zuchtanlagen kommen solle. "Aquakulturen sind keine Lösung für die Fischereikrise", sagte die WWF-Sprecherin.

WWF fordert die Verwendung von Subventionen für "Öko-Check"

Der WWF fordert, die kommenden EU-Subventionen für umweltverträgliche Fangtechniken, ein besseres Fischerei-Management und einen "Öko-Check" zu investieren. Mit einem Öko-Check könnten Fischereien das Nachhaltigkeitssiegel des MSC (Marine Stewardship Council) erwerben und dauerhaft ihre Erträge sichern, so der WWF. Das neue Förderprogramm der Europäischen Union, der Europäische Fischereifonds (EFF), wird in den kommenden sechs Jahren rund vier Milliarden Euro ausschütten. Allein in Deutschland sollen rund 250 Millionen Euro investiert werden. Auch die umweltgerechte Fischerei gilt dabei als förderungswürdig.

Am 01-03-2007

WWF kritisiert Langleinen-Fischerei im Atlantik

"Millionen Haie verenden qualvoll"

Im Südwest-Atlantik verenden nach Darstellung der Umweltstiftung WWF jährlich rund sieben Millionen Haie und Rochen als ungewollter Beifang der kommerziellen Langleinen-Fischerei auf Tunfisch, Schwertfisch und Seehecht. Laut WWF sollen schätzungsweise 5,5 Millionen Blauhaie und 1,1 Millionen der auf der Roten Liste als gefährdet eingestuften Kurzflossen-Makos qualvoll ums Leben kommen. Die von großen Fangschiffen ausgebrachten und bis zu 100 Kilometer langen Kunststoffseile mit tausenden Haken würden auch für 34.000 Seevögel wie den Albatross und über 4000 Meeresschildkröten zur Todesfalle, heißt es in einem Bericht der Umweltstiftung.

"Diese Zahlen sind vorsichtig kalkuliert, weil wir nur die offiziellen Fänge zugrunde legen. Die Dunkelziffer ist aufgrund der illegalen Fischerei hoch", so WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper. Der WWF schätzt, dass in allen Weltmeeren jedes Jahr 300.000 Seevögel und eine Viertel-Millionen Meeresschildkröten in die Haken der Langleinen-Fischer verbeißen und dann sterben.

Die betroffenen Länder Südafrika, Namibia und Angola müssten wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen, um die Beifänge zu verringern, fordert der WWF. Die Umweltschützer empfehlen den Einsatz moderner Fangmethoden. So könne ein sogenannter Hai-Magnet, der direkt oberhalb der Haken angebracht werde, Haie abschrecken und die Beifänge verringern. Spezielle Rundhaken könnten verhindern, dass sich Meeresschildkröten in den Haken der Langleinen Fischer verfangen.

Um Albatrosse und andere Seevögel zu schützen, empfiehlt der WWF "Vogelscheuchen-Leinen". Farbige Bänder würden die Vögel abschrecken. Diese Methode sei in Südafrika zwar schon vorgeschrieben, werde aber noch längst nicht von allen Fischern eingesetzt.

Am 19-07-2007

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