"Es kann nicht sein, dass uns einerseits Zuschüsse gestrichen werden und uns gleichzeitig die Möglichkeit verwehrt wird, beispielsweise über eine Umweltlotterie, neue Geldquellen für die Naturschutzarbeit zu erschließen", kritisierte Tschimpke. Vielerorts wäre es um eine lebenswerte Umwelt oder Heimat schlecht bestellt, wenn sich niemand um Gartenvögel kümmern oder sich für Hecken und Feldgehölze in der Landschaft stark machen würde, meint der Nabu-Chef. Dass es heute in Deutschland noch Weiß- und Schwarzstörche, Fisch- und Seeadler, Biber und Fischotter gebe, sei vor allem ein Verdienst des engagierten Einsatzes ehrenamtlicher Naturschützer. Allein im Nabu leisten nach seinen Angaben rund 25.000 Freiwillige jährlich 5,5 Millionen Stunden uneigennützige, freiwillige und unentgeltliche Arbeit zu Gunsten von Natur und Umwelt.
Tschimpke warnte Politiker davor, das Ehrenamt in Zeiten der leeren öffentlichen Kassen "als viel gepriesenen, aber nicht weiter zu unterstützenden nationalen Notnagel" zu sehen. Es sei nicht mit Geld aufzuwiegen, wenn ehrenamtliche Experten dem Staat dabei helfen, seinen nationalen und internationalen Verpflichtungen beim Schutz der biologischen Vielfalt nachzukommen. Jeder Euro, der zur Förderung des Gemeinwohls ausgegeben werde, komme mehrfach zurück.