Die Atomkraftgegner werfen den Verantwortlichen in der Industrie "reines Finanzinteresse" und der Politik "planloses Versagen" vor. "Der inzwischen neunte umstrittene hochradioaktive Atommülltransport nach Gorleben soll wieder mit einem fünfstelligen Polizeiaufgebot, gegen den Willen der Bevölkerung durchgeboxt werden, obwohl seit Anfang der Achtziger Jahre bekannt ist, dass das geplante Endlager in Gorleben radioaktive Stoffe nicht vor dem Eintritt in die Biosphäre abhalten kann", sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative. Mit weiteren Transporten in die oberirdische Zwischenlagerhalle werde der Standort als endgültiges "Atommüllklo" immer wahrscheinlicher gemacht.
Die Stimmung bei den Atomkraftgegnern sei zusätzlich dadurch aufgeheizt, dass das Bundesumweltministerium kürzlich in einem Brief an den Ausschuss Atomanlagen des Landkreises Lüchow Dannenberg bestätigt habe, dass das Deckgebirge über dem Gorlebener Salzstock keine Funktion einer Schutzbarriere erfülle.
Die Bürgerinitiative rechnet an den Transporttagen mit erneuten Demonstrationsverbotszonen von 70 Kilometern Länge und bis zu 1000 Metern Breite zwischen Lüneburg und Gorleben. Eine Beschwerde dagegen sei beim Bundesverfassungsgericht eingereicht worden.