Bei seiner Wahl vor vier Jahren hatte Wiesehügel 88,8 Prozent der Stimmen erhalten. Wiesehügel wertete sein jetziges Wahlergebnis als "großartigen Vertrauensbeweis mit einem klaren Auftrag, die begonnene Reform der IG BAU fortzusetzen".
Stellvertretende Bundesvorsitzende wurden den Angaben zufolge der bisherige Vize Hans-Joachim Wilms (50) sowie Dietmar Schäfers (50), der bisher schon im Vorstand vertreten war. Zu weiteren Bundesvorstandsmitgliedern gewählt wurden Christoph Burmester (56), Rolf Steinmann (58), Andreas Steppuhn (43), Karl Heinz Strobl (58) und Frank Wynands (53). Neu in dem neunköpfigen Vorstand ist die Fachreferentin im Bundesvorstand, Bärbel Feltrini (41).
Aus Altersgründen schieden der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende Ernst-Ludwig Laux (56) und das bisherige Vorstandsmitglied Irmgard Meyer (60) aus.
"Parteinahme zugunsten der Union"
Zum Auftakt des Gewerkschaftstages hat der Bundesvorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, namhaften deutschen und internationalen Unternehmen eine Parteinahme zugunsten der Union vorgeworfen: "Ich glaube, die zwölf Unternehmen, die in den letzten zwei Wochen den Abbau von über 86.000 Arbeitsplätzen angekündigt haben, davon über 56.000 allein in Deutschland, wollten den Sieg von Frau Merkel nicht riskieren", hatte Wiesehügel am Montag in Bonn gesagt.
Trotz millionenschwerer Kampagnen der Wirtschaft sei am 18. September dem liberal-konservativen Block vom Wähler eine eindeutige Absage erteilt und mehrheitlich linke Parteien gewählt worden. Aber weil einige der Herren sich persönlich nicht ertragen könnten, käme eine Koalition, die den Wählerwillen widerspiegeln würde, nicht zustande. Wiesehügel erklärte, dass er Franz Müntefering angeschrieben und ihn gebeten habe, zwei Vorschläge der IG Bau auf die Agenda der Koalitionsverhandlungen zu setzen:
Erstens die Finanzierung eines kommunalen Infrastruktur-Förderungsprogramms durch eine Zukunftsanleihe in Höhe von 30 Milliarden Euro. Dies schaffe 300.000 Arbeitsplätze überwiegend in der mittelständischen Wirtschaft.
Zweitens eine breite Förderung der energetischen Sanierung im Altbaubestand. "Das schafft ebenfalls gerade im Handwerk sehr schnell und effektiv Arbeitsplätze und ist angesichts der galoppierenden Energiepreise einfach ein Gebot der Stunde", so Wiesehügel.