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Ein Fünftel wählte nicht

Das vorläufige amtliche Wahl-Ergebnis

Am

Der Bundeswahlleiter hat am 19. September 2005 um 1.35 Uhr das vorläufige amtliche Ergebnis der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag am 18. September 2005 bekannt gegeben. Dem vorläufigen Wahlergebnis liegen die Zweitstimmen zugrunde, die in 298 von insgesamt 299 Wahlkreisen abgegeben wurden. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,7 Prozent. Mit 22,3 Prozent hat somit ein Fünftel der Wahlberechtigten nicht an der Wahl teilgenommen. Auf CDU/CSU entfielen 35,2 Prozent der abgegebenen Stimmen (2002: 38,5 Prozent). Die SPD erhielt 34,3 Prozent der Stimmen (2002: 38,5 Prozent). Die FDP bekam 9,8 Prozent (2002: 7,4 Prozent) der abgegebenen Stimmen. Die Linkspartei erhielt 8,7 Prozent (2002: 4,0 Prozent) der Stimmen. Die Grünen erhielten 8,1 Prozent (2002: 8,6 Prozent). Die sonstigen Parteien erhielten insgesamt 3,8 Prozent (2002: 3,0 Prozent).


Die größten Gewinne gegenüber der Bundestagswahl 2002 erzielte die Linkspartei mit 4,7 Prozentpunkten. Die FDP gewann 2,4 Prozentpunkte hinzu. Die Grünen verloren 0,4 Prozentpunkte. CDU/CSU verloren 3,3 Prozentpunkte. Die SPD verlor 4,3 Prozentpunkte.

Ergebnisse der "kleinen" Parteien

Unter den sonstigen Parteien erhielten die folgenden mindestens 0,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die NPD erhielt 1,6 Prozent (2002: 0,5 Prozent). Die Republikaner erhielten 0,6 Prozent (2002: 0,6 Prozent). Die Familienpartei erhielt 0,4 Prozent der Stimmen (2002: 0,1 Prozent). Die Grauen erhielten 0,4 Prozent (2002: 0,2 Prozent). Die Tierschutzpartei erhielt 0,2 Prozent (2002: 0,3 Prozent). Die Partei Bibeltreuer Christen erhielt 0,2 Prozent (2002: 0,2 Prozent). Die Bayernpartei erhielt 0,1 Prozent (2002: 0,0 Prozent). Die Frauenpartei erhielt 0,1 Prozent (2002: 0,1 Prozent). Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands erhielt 0,1 Prozent (2002: -). Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhielt 0,1 Prozent (2002: 0,1 Prozent).

Fast 14 Millionen Wahlberechtigte blieben zu Hause

13,7 Millionen von insgesamt 61,6 Millionen Wahlberechten nahmen an der Bundestagswahl 2005 nicht teil (gut 22 Prozent). Unter Berücksichtigung der Nichtwähler stellt sich die prozentuale Unterstützung der Parteien bei den Wahlberechtigten etwas anders dar. So erhielten CDU/CSU von 27,0 Prozent der Wahlberechtigten die Zweitstimme. Die SPD wählten 26,2 Prozent der Wahlberechtigten. Die FDP wählten 7,5 Prozent der Wahlberechtigten. Die Linkspartei wählten 6,6 Prozent der Wahlberechtigten. Die Grünen wählten 6,2 Prozent der Wahlberechtigten. Die Sonstigen wählten 3,0 Prozent der Wahlberechtigten.

Die Sitzverteilung

Aufgrund der Erststimmen erhielt die SPD 9 und die CDU 6 Überhangmandate. Im 16. Deutschen Bundestag werden nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis die folgenden Parteien mit den nachstehenden Mandatszahlen (einschließlich Überhangmandate) vertreten sein:

CDU/CSU erhalten 225 Sitze (2002: 248), darunter befinden sich 149 Kandidaten aus Wahlkreisen auf Basis der Erststimmen (2002: 125). Die SPD erhält 222 Sitze (2002: 251), darunter 145 Wahlkreise(2002: 171). Die FDP erhält 61 Sitze (2002: 47), wobei die Partei in keinem Wahlkreis einen Direktkandidaten durchbrachte. Die Linkspartei erhält 54 Sitze (2002: 2), darunter 3 Wahlkreise (2002: 2). Die Grünen erhalten 51 Sitze (2002: 55), darunter einen Wahlkreiskandidaten (2002: 1).

Das vorläufige Wahlergebnis enthält nur das Ergebnis für 298 der 299 Wahlkreise. Nachdem im Wahlkreis 160 (Dresden I) die Wahlkreisbewerberin der NPD am 7. September 2005 verstorben ist, findet dort am 2. Oktober 2005 eine Nachwahl statt.

Mögliche Mehrheiten

Aufgrund der Sitzverteilung sind rein rechnerisch mehrere Mehrheiten denkbar. Die folgenden vier Bündnisse sind in Diskussion:

Eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD hätte 447 Sitze gegenüber 166 Sitzen der Oppositionsparteien FDP, Linkspartei und Grünen.

Eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen hätte 334 Sitze gegenüber 279 Sitzen von CDU/CSU und Linkspartei.

Ein Bündnis von SPD, Linkspartei und Grünen hätte 327 Sitze gegenüber 286 Sitzen von CDU/CSU und FDP. Eine Koalition von CDU/CSU, FDP und Grünen hätte 337 Sitze gegenüber 276 Sitzen von SPD und Linkspartei.

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