Etwa 80 Prozent der insgesamt 853 Millionen Hungernden leben nach Angaben der Entwicklungshilfe-Organisationen auf dem Land. Dies begründet für sie die Forderung nach Landreformen und den Schutz der Kleinbauern vor den Weltagrarmärkten.
In den Antworten ausgewählter Parteien auf Fragen der Organisationen werden umverteilende Landreformen "grundsätzlich befürwortet". Lediglich die FDP wolle die Förderung von Landreformen auf "begründete Ausnahmefälle" beschränken.
"In der Regierungspolitik allerdings viel zu kurz gekommen"
Mit Sorge registrieren die Verbände die Absicht der CDU und der FDP, den Einsatz der Gentechnik in Entwicklungsländern zu verstärken. Anstelle der Gentechnik, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in die Abhängigkeit von Großkonzernen treibe, setzen die Organisationen auf die Förderung nachhaltiger und lokal angepasster Produktionsmethoden.
Die Entwicklungshilfe-Organisationen begrüßen die "Absichtserklärungen" von SPD, Grünen und der Linkspartei, sich nach den Wahlen für eine Aufstockung deutscher Entwicklungsgelder für die ländliche Entwicklung im Süden einzusetzen. Auch die Bedeutung von Schutzmöglichkeiten für Entwicklungsländer vor Billigimporten wird in ihren Antworten anerkannt. Beide Ziele seien in der rot-grünen Regierungspolitik allerdings bislang viel zu kurz gekommen, kritisieren die Organisationen.