Den Rest machen japanische und französische Autofirmen unter sich aus. "Technologievorsprung, wie ihn beispielsweise der Volkswagen-Konzern einmal mit den Drei-Liter-Autos VW-Lupo und Audi A2 hatte, ist längst passé", meint der Verkehrsclub. Die deutschen Hersteller drohten den Anschluss bei der Umwelttechnik zu verlieren.
Die Hybrid-Technik, die dem Toyota Prius den ersten Platz der "Auto-Umweltliste" sichert, hätten die deutschen Hersteller lange belächelt, schreibt der Verkehrsclub. Doch genau dieser intelligente Antrieb, bei dem nach dem Dynamoprinzip Schwung- und Bremsenergie zurückgewonnen und mit Hilfe des an Bord befindlichen Elektromotors genutzt werden könnten, ermögliche einen sehr geringen Verbrauch.
Diese Hybrid-Technik muss nach Auffassung des Verkehrsclubs allerdings auch in kleineren Fahrzeugen eingesetzt werden und nicht, wie von Toyota nach dem Erfolg des Prius jetzt praktiziert, "bevorzugt in Spritschluckern wie dem Toyota Lexus".
Neben Umweltaspekten müssen bei der Modellentwicklung aus Sicht des Verkehrsclubs auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden. Ob ein ressourcenschonendes Auto in Wolfsburg, Nagoya oder - wie der Opel Corsa - in Eisenach und Saragossa zusammengebaut werde, sei für die Ökobilanz nicht ausschlaggebend, wohl aber für die Arbeitsplätze am "Automobilstandort Deutschland". Wenn diese auf Dauer erhalten werden sollten, müsse die deutsche Autoindustrie bei der Umwelttechnik wettbewerbsfähig sein. "Angesichts von weltweiter Energieknappheit und Problemen mit Luftschadstoffen wird der internationale Markt zunehmend nach umweltschonenden Modellen verlangen", vermutet Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland.
Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang, dass der Volkswagenkonzern die Produktion der Drei-Liter-Autos VW Lupo und Audi A2 eingestellt habe. Auch habe es für die beiden Modelle keinen Partikelfilter gegen "krankmachenden Dieselruß" gegeben. Damit hätten die Fahrzeuge längst das Prädikat "Öko-Auto" verloren. Andere Hersteller ließen bei Diesel-Pkw inzwischen eine Trendwende erkennen und böten nach langjähriger Verweigerung mehr Fahrzeuge mit Partikelfilter an. Dank des Partikelfilters seien Diesel-Pkw beim Umweltranking insgesamt wieder auf dem Vormarsch. Von den zehn Besten der Kompaktklasse habe die Hälfte Dieselantrieb. Allerdings fehle der Rußfilter immer noch beim meistverkauften Modell dieser Klasse, dem VW Golf. Auch bei kleineren Fahrzeugen vom VW Polo über den Ford Fiesta bis zum Opel Corsa gebe es überhaupt keine Diesel mit Filter.
Dies ist aus Sicht des VCD völlig unverständlich, da inzwischen die Gefährlichkeit der Rußpartikel ebenso unbestritten sei wie der Beitrag des Straßenverkehrs zur mangelhaften Luftqualität in vielen Städten. Deshalb würden zunehmend Zufahrtsbeschränkungen für Diesel ohne Filter in besonders belastete Innenstädte diskutiert.
"Europas Städte leiden unter Feinstaub, alle Welt jammert über hohe Spritpreise." Dabei ist für den Verkehrsclub die Lösung relativ einfach: "Wir brauchen saubere Autos mit geringem Verbrauch, egal, ob sie Diesel, Benzin oder Gas verbrennen, gerne auch mit Beimischung von Pflanzenöl, Bioethanol oder Biogas - Hauptsache sparsam, leise und schadstoffarm."